BR Fernsehen - quer


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quer komplett Sendung und Kommentare für den 06.07.2023

Kampf ums Hendl // Abzocke bei Strompreisbremse // Abholzen fürs Klima? // Kommt die Pfand-Revolution? // Bayreuther Festspiele: Flaute auf dem „grünen Hügel“? -- u. v. m. in dieser quer-Sendung:

Stand: 05.07.2023

„Heimatpakt“: Kampf ums Hendl – und um die Wählergunst?

Vor der Landtagswahl wird in Bayern darüber diskutiert, was in Bierzelten und auf Volksfesten getrunken und gegessen werden soll. In die Hendl-Debatte reiht sich nun der „Heimatpakt“ aus Gaststättenbetreibern, Landwirten, Metzgern, Schaustellern und Wiesn-Wirten ein. Sie fühlen sich gegängelt, wollen informieren, was sie schon für Nachhaltigkeit tun und wehren sich gegen Fleischverbote und „Ideologien“. Gefühlter Gegner: die Grünen. Die fordern zwar gar kein Fleischverbot, aber: Das Gängelungsgefühl ist da. Und die CSU mischt mit: Wesentliche Köpfe des „Heimatpakts“ sind auch Mandatsträger oder Funktionäre der CSU.

Abzocke bei Strompreisbremse: Zahlen Staat und Bürger drauf?

Seit 1. März gilt in Deutschland die Strompreisbremse, bedeutet: Kunden zahlen für 80 Prozent ihres Stroms maximal 40 Cent brutto pro Kilowattstunde. Die Differenz zum Marktpreis übernimmt der Staat, sprich der Steuerzahler. Nun befürchten vor allem Verbraucherschützer: Manche Unternehmen nutzen das aus und verlangen Preise deutlich über dem Marktpreis. Das Bundeskartellamt ermittelt gegen mehrere Stromversorger. Viele Stromkunden könnten zwar auf günstigere Verträge wechseln, scheinen aber verunsichert und bleiben aus Gewohnheit bei teuren Anbietern.

Abholzen fürs Klima? Wald soll Holzhaus-Fabrik weichen

Bei Tirschenreuth sollen 30 Hektar Wald gerodet werden, damit ein neues Werk gebaut werden kann. Da würde man Protest erwarten, schließlich schützt der Wald das Klima, ist Lebensraum für bedrohte Arten und Erholungsraum für Menschen. Doch in diesem Fall ist es anders: Der Bürgermeister und viele Tirschenreuther unterstützen den Bau. Denn der Wald soll einem Werk für Holzhäuser weichen, die für das Klima deutlich besser sind als solche aus Zement und Beton. Auch ein wichtiger Faktor: In der lange von Abwanderung geprägten Region würden Arbeitsplätze entstehen.

Mehr für die Mehrwegflasche: Kommt die Pfand-Revolution?

Mehrwegflaschen sind ökologisch sinnvoll, werden aber offenbar nicht wertgeschätzt: Allein die Augsburger Brauerei Riegele macht jedes Jahr 700.000 Euro Verlust durch nicht zurückgegebene Mehrwegflaschen. Deren Geschäftsführer fordert nun, das Pfand zu verdreifachen. Acht Cent scheint den Leuten zu wenig Anreiz zu sein. Doch viele Brauereien scheuen seit Jahrzehnten die Pfand-Revolution, denn am Stichtag würden sie Millionen Euro Verluste machen. Dabei wäre das Geld wohl schnell wieder drin, wenn die Leute ihre Pfandflaschen auch zurückbrächten.

Bayreuther Festspiele: Flaute auf dem „grünen Hügel“?

Auch bei den Bayreuther Festspielen zeigt sich der Wandel der Zeit: Jahrelang waren Karten nur über lange Wartezeiten oder Kontakte zu bekommen. Dieses Jahr gab es drei Wochen vor Beginn noch für fast alle Aufführungen Tickets im Onlineverkauf. Unglaublich. Ist dem Stammpublikum die Inszenierung zu modern? Fällt das Opern-Event dem Pandemie-Kater zum Opfer, der die Kulturszene plagt? Sind die Festspiele einfach nicht mehr zeitgemäß? Bayreuth bangt: Was bleibt vom Glanz der Stadt, wenn der einstige Touristenmagnet Wagner nicht mehr zu ziehen scheint?

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Diese und weitere Themen in der quer-Sendung vom 06.07.2023. Kommentieren Sie hier oder in den sozialen Medien.


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Bruno Schillinger-Safob, Samstag, 08.Juli 2023, 20:41 Uhr

13. Aufruf zur Gründung einer eigenen "quer Industrie UG"

Strompreis geht noch günstiger - wie wäre es mit SECHS Cent? Wir gründen eine UG!

Von Habeck vorgeschlagen
IfW-Chef warnt Deutschland: „Der Industriestrompreis ist ein Fehler“
Samstag, 08.07.2023, 17:08
..16 Bundesländer forderten vom Bund schnelle Einführung des Industriestrompreises
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat einen staatlich subventionierten, geringeren Industriestrompreis vorgeschlagen. Langfristig soll die Industrie von günstigem Strom aus erneuerbaren Energien profitieren. Weil Maßnahmen dazu aber Zeit brauchen, soll es in einer Zwischenphase bis 2030 einen „Brückenstrompreis“ geben von 6 Cent pro Kilowattstunde - für einen „klar definierten Empfängerkreis“, wie es in einem Papier heißt. Die 16 Bundesländer hatten zuletzt vom Bund einstimmig die schnelle Einführung eines günstigen Industriestrompreises gefordert...
https://www.focus.de/politik/deutschland/ein-fehler-ifw-chef-warnt-vor-heizungs-subventionen-und-industriestrompreis_id_198554465.html

  • Antwort von Lauffeuer, Montag, 10.Juli, 11:01 Uhr

    Ich las, dass der Industriestrom in China 0,06 Cent kostet und in den USA 0,14 Cent. Bei uns kostet er wohl 28,35 Cent.
    Kein Wunder, dass Firmen insolvent gehen oder das Land verlassen.

  • Antwort von Kevin K., Mittwoch, 12.Juli, 12:07 Uhr

    Unternehmen müssen nicht insolvent werden. Sie können ja einfach mal ein bisschen Pause beim Produzieren machen. So oder so ähnlich hatte Wirtschaftsminister Habeck seine Kompetenz unter Beweis gestellt. Ah, sorry, Inkompetenz muss es wohl heissen.

    E-Mobilität fördern zu wollen und das bei den dreckigen Kohlesstrompreisen an den Mann zu bringen erfordert kaum wissenschaftliche Expertise. Mit dieser Vergackeierungspolitik wundert mich der Höhenflug der noch inkompetenteren AfD nicht. Die müssen nur zusehen und nichts tun. Also müsste man auch die Wählerkomoetenz hinterfragen.

F. Maier, Samstag, 08.Juli 2023, 14:24 Uhr

12. Pfandproblem mit Markierung der Flaschen lösen

Die Verdreifachung der Flaschenpfandes zu einem Stichtag ist natürlich ein Problem.
Niemand wird für die 5 Milliarden Mehrrückzahlung aufkommen wollen.
Warum mischt man den Glasflaschen bei der Herstellung kein Farbgranulat bei.
Die markierten Flaschen werden dann parallel mit 25ct Pfand ausgegeben. Eine
Markierung im Glas kann auch nicht (kostendeckend) gefälscht werden. Wenn die
alten Flaschen aus dem Verkehr gezogen sind, bzw nach ein paar Monaten nicht
mehr akzeptiert werden, kann man auf die Farbbeimischung und die Mehrkosten verzichten.
Die Flaschenverluste durch die Nicht-Abgabe dürfte die Bierbrauer mehr kosten, als die
Farbbeimischung für die Pfandumstellung.

Der alte Depp, Samstag, 08.Juli 2023, 02:23 Uhr

11. Vorschlag im Sinne des Finanzministers

Was die einen nicht leisten könne, das können die sich ja von den anderen ausgleichen lassen — oder wie war das? Nun, man mag zwar über die Feinheiten diskutieren, aber wer sich vielspurige Autobahnen für CO?-Ausgaben (Fahrten von daheim zur letzten in Reichweite verbliebenen Tankstelle — hey, sobald genug elektrisch gefahren wird, lohnen sich die Tanks da nicht mehr, und das führt, FDP-konform, zur Schließung! — und zurück) leisten kann, der kann auch ausgleichen, was dieser „kleine Mann“ (und natürlich auch diese kleine Frau, die kleinen Kinder usw.) nicht einsparen kann!
Das nenne ich „neue Technologie“, denn das war doch noch nie da!

Mauzucik, G., Freitag, 07.Juli 2023, 22:53 Uhr

10. Armut

Artikel in der jungen Welt, von 15.05.2021 >Feinbild Sozalismus<
(...)Die Maßgeblichen Aussagen der Enzyklika [ Rerum novarum vor 132 Jahren ] lassen sich mit Gramsci wie folgt zusammenfassen: Das Privateigentum, besonders der Grunbesitz, ist ein >>Naturrecht<<, das nicht einmal durch hohe Steuern verletzt werden darf, die Armen müssen sich mit ihrem Los bescheiden, weil die Klassenunterschiede und die Verteilung des Reichtums göttliche Fügungen sind und der Versuch, sie zu beseitigen, gottlos wäre; das Almosen ist Christenpflicht und setzt das Vorhandensein von Armut vorraus; die soziale Frage ist vor allem eine moralische und religöse und keine ökonomische und muss mit der christlichen Nächstenliebe und den Geboten der Sittlichkeit und dem Urteil der Religion gelöst werden. (...)

Bruno Schillinger-Safob, Freitag, 07.Juli 2023, 14:04 Uhr

9. Bio Lizenz zum Gelddrucken oder Kunden verscheuchen

Bio Hendl: die mutieren sicher auf dem Lieferschein zu "bio", bzw. man kauft EIN Bioteil und stellt das aus und die Kunden nehmen an, ALLE sind bio. Alternativ kann man auch eines shreddern und dann mit Segnung alles zu BIO taufen.
Dazu rechnet niemand aus, wie viel diese ganze Zertifikationsseuche kostet.

Gratuliere zum Nachwuchs Süß - der dürfte es noch weit bringen.

Strompreisbremse: Geld her, aber schnell - die Mafia wäre stolz darauf. Man erhöht beim Kunden den Preis weit über 40 Cent - der Kunde blecht die 40 und der Rest geht per Rechnung an den "Staat". Vermutlich per Sammelrechnung mit einer einzigen Gesamtsumme und daher nicht kontrollierbar. Fällt den Bürokrateten nicht auf, das die Strompreise an der berüchtigten Strombörse wieder gesunken sind? Oder buchen die diese Ausgaben als Sondervermögen ein?

Wagner: Vielleicht haben die "Wagnerianer" gemerkt, das man seine Zeit auch anders verbringen kann wie bei den Festspielen und dem üblichen Promiabtrieb.

  • Antwort von Der alte Depp, Montag, 10.Juli, 22:59 Uhr

    Zum Drucken! Weil: funktiniert doch prima!
    Und diesmal veruchen wir es mit einer ganz kleinen Protion BWL:
    • man nehme eine Menge Grünzeug
    • mit diesen kann man x Personen ernähren, die dafür a Euro abdrücken, oder y Tiere füttern, dern Fleisch für b Euro über die Theke geht, um damit z Personen zu ernähren
    Interessant wird es, wenn man das durchzieht und die „Grünzeug-Preise“ durchrechnet. Schon ganz ohne Bio und/oder Vegetarismus, nicht mal „nahe Tönnies“, sieht die Rechnung „unterhaltsam“ aus.
    Und wenn da dann auch noch „vegan“ drauf steht, wo „Lebensmittel-Chemie pur“ gemeint ist …