BR Fernsehen - quer


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quer komplett Sendung und Kommentare vom 05.05.2022

Ruht sich der Sozialstaat auf den Tafeln aus? // Der tägliche Transgender-Kampf // Reisefaule Störche // Menschen in Afghanistan im Stich gelassen // Gerangel um Tram durch den Englischen Garten u. v. m. in dieser quer-Sendung:

Stand: 04.05.2022

quer vom 05.05.2022 | Bild: BR

Lückenbüßer – Ruht sich der Sozialstaat auf den Tafeln aus?

In Folge von Corona-Pandemie und Inflation ist der Andrang an bayerischen Tafeln bereits groß. Nun kommen noch Menschen aus der Ukraine dazu, das bringt die ehrenamtlich betriebenen Tafeln ans Limit. Die ersten mussten einen Aufnahmestopp für Neukunden verhängen. Die bayerische Sozialministerin lobt das Ehrenamt, derweil sagt der Vorsitzende der Tafel Bayern, die Tafeln könnten unterstützen, die Grundversorgung sei aber Sache des Staates. Stiehlt sich der Staat aus der Verantwortung?

Selbstbestimmung versus Hass – Der tägliche Transgender-Kampf

Welchem Geschlecht sie zugehören, wissen Menschen am besten selbst. Für Transpersonen bedeutet ein Outing oft einen Leidensweg von Diskriminierung und Gewalt. Häufig wird Trans-Sein als Modeerscheinung abgetan. So ist auch eine heftige Diskussion um ein Gesetz entbrannt, das Jugendlichen ab 14 Jahren ermöglichen soll, selbst zu bestimmen, welches Geschlecht im Ausweis steht - ohne diskriminierende Gutachten und richterliche Entscheidung wie bisher üblich. Für manche in Politik und Gesellschaft ist das unerträglich. Im Umgang mit Transpersonen wird sich zeigen, welchen Stellenwert Freiheitsrechte und eine offene Gesellschaft in Deutschland haben.

Dicke Luft - Frankens Wohlfühlklima lockt reisefaule Störche an

Sie galten in den 70ern mancherorts in Bayern als fast ausgestorben. Aber mittlerweile vermehren sich Störche prächtig, dank milder Winter können sie sogar in Bayern überwintern. Für so manchen in Mittelfranken ist allerdings die Obergrenze erreicht. Storchennester auf aktiven Schornsteinen werden zum Problem: In Uehlfeld konnte eine Brauerei ein halbes Jahr kein Bier brauen, in Dinkelsbühl kann ein Kindergarten derzeit nicht heizen und bei der Touristeninformation wurde ein Kohlenmonoxid- Alarm ausgelöst.

Vergessener Konflikt? Menschen in Afghanistan im Stich gelassen

Über das Leid in Afghanistan spricht kaum noch jemand, dabei ist seit der Machtübernahme der Taliban vergangenes Jahr nichts besser geworden. Im Gegenteil, die Situation ist dramatisch: zu wenig Lebensmittel, Frauen werden unterdrückt, Menschenrechte verletzt, ehemalige Ortskräfte sind in Lebensgefahr. Die deutsche Regierung hat schnelles Handeln versprochen, doch die ehemaligen Helfer kämpfen noch immer darum, nach Deutschland fliehen zu dürfen oder ihre Familie nachzuholen. Dabei geht es wie beim Ukraine-Krieg auch hier um Werte wie Freiheit, Menschenrechte und Demokratie.

Streit aus Tradition - Gerangel um Tram durch den Englischen Garten

Eine Tram durch den Englischen Garten, die dort fahrende Busse ersetzt – für die einen ist das eine wichtige Verbesserung des öffentlichen Verkehrsnetzes, für die anderen eine unzulässige Zerstörung des Naturdenkmals Englischer Garten. Dieser Streit wird seit 100 Jahren leidenschaftlich geführt und eine pragmatische Lösung scheint in weiter Ferne. Aber wo käme man auch hin, wenn dieses traditionsreiche Gerangel einfach beendet würde? Ein Stück bayerischen Lebensgefühls könnte verloren gehen!

Wir freuen uns auf Ihre Kommentare

Diese und weitere Themen in der quer-Sendung vom 5.5.2022. Kommentieren Sie hier, bei YouTube, auf Facebook, Instagram oder bei Twitter mit #BR_quer.


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Reiner, Freitag, 06.Mai 2022, 15:01 Uhr

18. Von langer Hand geplant

Putin hat seinen Überfall schon seit langer Zeit geplant.

Die Gasspeicher Füllstände (https://agsi.gie.eu/) speziell der russischen Firma Astora Kaverne Rehden sprechen für sich. RWE, OMV und viele andere sind zum Teil sehr gut gefüllt. Andere europäische Länder sind mitunter fast voll andere mäßig.

Warum haben die Schlaumeier der deutschen Umwelthilfe das übersehen?

Gernot B., Freitag, 06.Mai 2022, 13:59 Uhr

17. Was mir an Quer so gut gefällt ist,

dass der Zuschauer den Freiraum für eigene Antworten bekommt und die entsprechenden Schlüsse aus den Beiträgen ziehen kann. Die gegensätzlichen Perspektiven werden mal mehr mal weniger gut deutlich, aber sind meistens präsent.
Natürlich muss man nicht immer der gleichen Meinung wie XY sein oder die gleichen Argumente teilen, aber immerhin werden so Denkanstösse an unterschiedliche Adressaten gerichtet.
In dieser Hinsicht kann sich so mancher "Konkurrent", selbst der gleichen Sender, ein Scheibchen davon abschneiden.

Das Verblödungs-TV tut sich selbst beim Fussball kommentieren schon schwer und ist damit "adW" (ausser der Wertung).

  • Antwort von Bruno Schillinger-Safob, Dienstag, 10.Mai, 09:16 Uhr

    Nicht zu vergessen die Abwesenheit der üblichen Applausoren/einspielen von Publikunsreaktionen und das saudümmliche eigene Gelache über die eigenen Worte die man rausgebracht hat, aber nicht mal selbst kapiert. Frei nach dem Ablauf "Leute ich habe eingeatmet hahaha, mal sehen ob ausatmen auch geht hahaha, usw."

Reiner, Freitag, 06.Mai 2022, 13:19 Uhr

16. Talkshows und ihr Sinn

Was glauben ARD und ZDF über die Sinnhaftigkeit von Talkshows? Jetzt sind es ja noch mehr.

Information? Diskurs? Aufklärung? Unterhaltung? Zeitvertreib? Minderheitsstützung? Programmlückenfüller? Konfusion? Förderung von Individualmeinungen? Quotenerfüllung? Destabilisierung? Trends setzen? Einordnungen relativieren?

Was soll der Zuschauer damit anfangen? Je nach Sender und Sendung kommen sehr konträre Ergebnisse dabei heraus. Gestern gab es wieder "Glanz" beim Lanz. Am Vorabend hatte der Chef der Bundesnetzagentur ausgeplaudert, dass wir LNG aus Asien bekommen. Gestern ging es dann um die Moralkeule mit Hubertus Heil, "wir nehmen das jemand weg, wie die Masken bei Corona durch die Amerikaner". Aha, Lanz wird moralisch. Toll. Aber er ist doch ein ganz Schlauer. Fällt ihm die Moral erst jetzt ein? Kein Problem beim Tanken? Kein Problem bei Lithium und vielem anderen?
"Aber es geht nicht um Schuldzuweisungen", aber den Schuldigen will ich hängen!?

Widerlich.

  • Antwort von Bruno Schillinger-Safob, Dienstag, 10.Mai, 20:38 Uhr

    Information? Diskurs?......

    Nicht zu vergessen die Arbeitsbeschaffungsmaßnahme das die Promotor nicht auf der Straße rumlungern müssen oder gleich Vollstversorgung, denn wenn man mal dieInterna der externen" Produktionsfirmen untersucht, dann findet man dort immer wieder Namen der in den Anstalten angestellten Personen, bzw. deren Sippschaft/Amigos

    Allgemein befriedigen diese Sendungen nur noch die neue Seuche "Hauptsache drüber geredet, das Thema ist nun durchgelutscht und nun ist gut für alle Zeiten - wo ist die nächste Sau"

Vera Kühne, Freitag, 06.Mai 2022, 10:20 Uhr

15. Transbeitrag

In einer Zeit der Gleichberechtigung und der Unisex-Mode empfinde ich es als höchst reaktionär unbedingt ein anderes Rollenbild von Mann oder Frau,als es seinen eigenen biologischen Merkmalen entspricht, annehmen zu wollen, das es ja so klar umrissen gar nicht mehr gibt. Als Unterschied von Mann und Frau bleiben einzig die biologischen Merkmale.
Verzichten wir doch im Alltag einfach auf die Vornamen und die Anrede, dann kann sich jeder fühlen wie er will.
In amtlichen Dokumenten bleibt jedoch die Erkennbarkeit des biologischen Geschlechtes unverzichtbar, denkt man an Unterbringungen, Wettkämpfe etc..
Eine Änderung auf bloßes Verlangen ist deshalb abzulehnen.
Und sollte man nicht junge Menschen vor einer Geschlechtsumwandlung warnen?
Bringt man sie nicht mit Hormongaben und Penis-oder Vulvakonstruktionen um ihren Orgasmus?

  • Antwort von Vanessa Gerdes, Samstag, 07.Mai, 09:38 Uhr

    Vera Kühne, Ich finde es eher bedenklich bei Kindern von Orgasmen zu sprechen und ich finde es ungeheuerlich, dass trans Menschen und besonders Kinder nach sexuellen Vorlieben und Details gefragt werden.

    Ferner ist der Weg um die von Ihnen beschriebenen Eingriffe zu erhalten ein schwerer und niemand (besonders Kinder nicht) bekommt diese von der Stange.

    Ferner scheinen Sie über die Orgasmusfähigkeit in dieser Sache falsch informiert sein.

Zoé, Freitag, 06.Mai 2022, 09:10 Uhr

14. Selbstbestimmungsgesetz

Vielen Dank für den unaufgeregten Bericht über das Selbstbestimmungsgesetz.
Quer ist damit eins der letzten Medien die nicht auf den Bashing-Zug aufspringen und für ne schnelle billige Polemik
Minderheiten fertig machen.
Ich wünschte es würde mehr Aufklärung zu der Thematik geben, gerade in Zeiten des Rechtspopulismus.
Während Putin Millionen Euros nach Deutschland bringt, wird hierzulande über eine "Transgenderlobby" hergezogen die es so überhaupt nicht gibt.
Die Parallelen zum Antisemitismus und Rassismus im Allgemeinen kann jeder sehen.
Und dann kommen noch diese ganzen Alice Schwarzers und schreiben ihre Bücher.
Ein Doktor Korte schreibt für die Taz und schürt Ängste. Klar, denn wenn das Selbstbestimmungsgesetz kommt wird er arbeitslos :D
Eine bitte noch: Bitte überdenkt eure Sprache: Transmenschen werden idR nicht als "Junge/Mann oder Mädchen/Frau geboren", sie wurden diesem Geschlecht anhand von Genitialien zugewiesen.
Bitte bleibt am Ball, Euer Journalismus ist Gold!