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natur exclusiv Die größten Flüsse der Erde: Der Nil

Um den Rang des weltweit längsten Flusses wetteifert der Nil mit dem Amazonas – je nach Art der Definition. Eines steht fest: Mit über 6.800 Kilometern Länge gehört er zu den Giganten. Sein Weg führt durch ganz Nordafrika vom Äquator bis zum Mittelmeer.

Von: Lydia Baines, Mark Flowers

Stand: 16.01.2021

Sobald die Sonne untergeht, werden Nilpferde aktiv: Im Dunkeln steigen sie aus dem Wasser, um an Land Grünzeug zu fressen. | Bild: NDR Naturfilm / Blue Planet Film

Faszinierende Tiervielfalt im oberen Lauf

Erst seit Ende des 19. Jahrhunderts ist bekannt, dass der Fluss aus einer Vielzahl von Oberläufen gebildet wird. Sie entspringen in den Bergen Ruandas und der legendären Mondberge in West-Uganda.
Am Fuße dieser Berge lebt der seltene Schuhschnabel. Der clevere Vogel tritt in die großen Fußstapfen von Nilpferden, um sich seinen Weg durch schwimmende Papyrusinseln zu bahnen.
Unterhalb der Murchison-Fälle sammeln sich die größten Krokodile Afrikas, um tote Fische aufzusammeln. Eine Krokodilmutter jedoch fastet schon seit zwei Monaten. Aufopfernd bewacht sie ihr Gelege im Sand vor Eierdieben.

Foto-Impressionen

Der große Sud

Im Süd-Sudan verliert sich der Nil in einem riesigen Sumpf. Zur Regenzeit ist der Sudd größer als Bayern, Baden-Württemberg und Hessen zusammen. Durch dieses Meer aus Wasserpflanzen gab es jahrhundertelang kein Durchkommen – deshalb blieben die Nilquellen so lange ein Geheimnis. Für Elefanten ist es ein Paradies – hierhin kann ihnen kein Wilderer folgen.

Von Khartum bis zum Mittelmeer

Ausgelaugt von der Verdunstung im Sudd hätte der Fluss keine Chance, die letzte Etappe durch die Sahara bis zum Mittelmeer zu schaffen. Doch in Karthum, der Hauptstadt des Sudan, bekommt er Verstärkung: Nach 1.700 Kilometern vereinigt sich der Blaue Nil mit dem Weißen Nil. Gemeinsam ziehen sie sich wie ein schmales blaues Band durch die endlosen Sanddünen – das einzige Wasser weit und breit.
Ohne den Nil hätten die alten Ägypter ihr Imperium nicht errichten können, ohne ihn könnte heute Kairo, die 20-Millionen-Stadt, nicht florieren.
Schließlich endet die Reise des gewaltigen Stroms im Mittelmeer. Der Nil, der einst als Rinnsal begann, tritt nun endgültig ein in den großen Kreislauf des Wassers.

Sendehinweis

Die zweite Folge der dreiteiligen Dokumentation "Die größten Flüsse der Erde: Der Nil" sehen Sie am Samstag, 16.01.2021 um 16:15 Uhr in "natur exclusiv" im BR Fernsehen.


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