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Das Renteneintrittsalter Wie lange will ich arbeiten?

Der reguläre Rentenbeginn liegt – je nach Geburtsjahr – zwischen 65 und 67 Jahren. Die meisten müssen bis 67 arbeiten. Wir haben in der Fußgängerzone abstimmen lassen: Wer will früher in Rente gehen, wer glaubt, bis zum regulären Renteneintrittsalter durchzuhalten und wer traut sich, sogar länger zu arbeiten und damit später in Rente zu gehen? Das Ergebnis unserer Stichprobe ist eindeutig: Die große Mehrheit will früher in Rente gehen.

Stand: 22.11.2016

Impressionen Rentencheck | Bild: BR

Des Weiteren haben wir ein Experiment gemacht und drei Testpersonen in einen sogenannten Altersanzug gesteckt. Entwickelt wurde er auf wissenschaftlicher Basis von Dr. Roland Schoeffel, der diesen Check auch begleitet hat. Mit dem Anzug fühlt man sich täuschend echt wie um 20 oder 40 Jahre gealtert. Das Ergebnis: Alle Testpersonen empfanden das Arbeiten im Alter als viel anstrengender und schwerer. Für eine 22-jährige Erzieherin war es sogar eine "kleine Horrorvorstellung". Ein 51-Jähriger im Labor wollte nach dem Test so früh wie möglich in Rente, weil er seinen Job mit quasi 67 als "Wahnsinn" empfunden hat. Das Experiment und der Stimmungstest in der Fußgängerzone zeigen: Viele können oder wollen ihren Beruf mit 67 Jahren nicht mehr ausüben, weil er körperlich zu anstrengend ist.

Was passiert, wenn Sie früher in Rente wollen?

Das früheste Renteneintrittsalter liegt bei 63 Jahren. Dafür muss man aber 35 Jahre an sogenannten Wartezeiten zusammen haben. Neben der Arbeit zählen dazu auch Zeiten wie Schule, Ausbildung, gemeldete Arbeitslosigkeit oder Krankheit.

Abschläge

Wer mit 63 in Rente gehen will, muss aber mit Abschlägen rechnen, er bekommt also zum Teil deutlich weniger. Mit jedem Monat, den Sie früher in Rente gehen, erhöht sich der Abschlag um 0,3 Prozent.

Ein Fallbeispiel: Günter K. will statt mit 67 schon mit 63 Jahren in Rente gehen. Mit 67 bekäme er 1.407 Euro. Geht er schon mit 63 in Rente, würde er monatlich nur 1.128 Euro bekommen. Zieht man davon noch die oben genannten Abzüge wie Krankenversicherung und Steuern ab, fällt Günter K. auf unter 1.000 Euro Rente.

Ausgleichzahlungen meist zu hoch

Man kann jedoch die Abschläge im Voraus ausgleichen, aktuell ab einem Alter von 55 Jahren, kommendes Jahr sogar schon ab 50. Man muss dann der Rentenversicherung eine große Summe zahlen, auf einmal oder gestundet. Unterm Strich meist einige 10.000 Euro.

Expertin Claudia Mößner meint aber:

"Es lohnt sich in den seltensten Fällen. Also der Betrag, den man einzuzahlen hat, ist einfach zu hoch."

Claudia Mößner

Wer 45 Beitragsjahre zusammen hat, kann bereits mit 65 Jahren ohne Abschläge in Rente gehen. Allerdings fällt die Rente auch dann etwas geringer aus, da in den zwei Jahren zwischen 65 und 67 nichts mehr einbezahlt wird.

Abschläge selber ausrechnen

Sie können sich Ihre Abschläge, wenn Sie früher in Rente wollen, selber ausrechnen. Ein Onlinerechner der Deutschen Rentenversicherung hilft dabei:


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