BR Fernsehen - Gernstl unterwegs


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Unterwegs in Israel, Folge 1 Das Land, das nie zur Ruhe kommt

Franz Gernstl ist mit H. P. Fischer und Stefan Ravasz nach Israel gereist. Aber nicht, um den Nahost-Konflikt zu erklären, sondern um zu sehen, wie man in einem Land lebt, das nie zur Ruhe kommt.

Stand: 29.12.2014

Gernstl in Israel | Bild: megaherz

Israel ist einer der geschichtsträchtigsten, dynamischsten und umstrittensten Orte dieser Erde. Und dennoch ein Land, in dem die Menschen gelernt haben, in permanenter Ausnahmesituation so etwas wie ein ganz normales Leben zu führen. Einer, der sich auskennt, ist Mickey Shubitz. Er ist in Tel Aviv geboren und begleitet das Team durch das Gelobte Land.

Jerusalem prays - Tel Aviv plays

Tel Aviv plays: Party am Drummer's Beach

Tel Aviv ist nicht die Hauptstadt Israels, aber wirtschaftliches Zentrum und Kulturmetropole des Landes. Es leben viele Junge in der Stadt, und man spricht von einer ausgelassenen Partyszene. "Jerusalem prays - Tel Aviv plays." Jerusalem betet, Tel Aviv feiert.

Bauhaus in Israel

Die Stadt ist jung, gerade mal hundert Jahre alt. Und trotzdem gibt es ein architektonisches Erbe von rund 4.000 Gebäuden im Bauhausstil. Die Häuser wurden von deutschstämmigen, jüdischen Architekten errichtet, die 1933 vor den Nationalsozialisten nach Israel geflohen sind. Die Deutsch-Jüdin Sharon Golan Yaron kümmert sich um den Erhalt der Häuser.

Vom Rocker zum Rabbi

In der Fußgängerzone treffen Mickey und Franz einen coolen älteren Herrn mit Rauschebart, Sonnenbrille und Schlapphut. Und tatsächlich erzählt er, dass er ehemals Rock-Sänger in Brooklyn war. Jetzt aber - und schon wieder bröckelt ein Vorurteil - ist er Mitglied der orthodoxen Chabad-Bewegung und als Rabbi tätig.

Wüstentour am Wegesrand

Auf halbem Weg zum Toten Meer machen die Reisenden in der Wüste Negev Halt. Am Schild "Sea Level Zero" sitzt seit 30 Jahren ein Beduine, der gelegentlich sein Kamel an Touristen vermietet und ansonsten das Leben gemächlich angeht. Keine Uhr, kein Handy. "Gibt es Arbeit, gut. Gibt es keine Arbeit, auch gut. Wir laufen dem Geld nicht hinterher."

Facebook für den Frieden

Graphikdesigner Ronny Edry, Gründer der "Peace Factory"

Zurück in Tel Aviv besucht das Team Ronny Edry in seiner "Peace Factory". Der Graphikdesigner hatte vor zwei Jahren fast versehentlich eine große Bewegung ins Leben gerufen, die "Israel Loves Iran" Kampagne auf Facebook. Er postete ein Plakat von sich und seiner Tochter, auf dem stand: "Iraner, wir werden euer Land niemals bombardieren. Wir lieben euch" und hatte binnen Tagen Hunderttausende Klicks.

Schmiedekunst mit 79 Jahren

Schmied Uri Hofi in seiner Werkstatt

Ein Ausflug ins Kibbuz. Besuch bei Uri Hofi. Er gilt als Begründer der israelischen Schmiedekunst. Das Schmieden hat er erst mit 59 Jahren begonnen und es mittlerweile, mit 79, zu beachtlichem Können gebracht. Dennoch meint er: "Perfektion ist nicht erreichbar. Denn wenn etwas perfekt wird, dann ist es tot."

Wieder zurück in Tel Aviv am Drummer's Beach endet der erste Teil der Reise. Jeden Freitag vor dem Shabbat treffen sich hier junge Israelis, um gemeinsam zu trommeln, zu tanzen und den Sonnenuntergang zu feiern.


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