TV Ungarn Die Rockband Omega auf ihrer eigenen Ausstellung
Die legendäre ungarische Band Omega feiert heuer ihr 57-jähriges Bestehen. Die Musikgruppe gilt als Pionier in der Geschichte der ungarischen Unterhaltungsmusik. Omega war die erste ungarische Band, die Konzerte im Vereinigten Königreich gab, und sie verkaufte die meisten Schallplatten – sowohl in Ungarn als auch im Ausland.
Eine Sonderausstellung in Szentes präsentiert die Geschichte einer der am längsten aktiven und bekanntesten Musikgruppen Ungarns, Omega. Die Ausstellung zeigt unter anderem Fotos und Poster, persönliche Gegenstände, Kleidung und sogar Musikinstrumente der Musiker. Die Band ist übrigens auch derzeit auf Tournee, aber zwei Mitglieder, János Kóbor und László Benkő waren bei der Eröffnung dabei. László Benkő, Mitglied der Gruppe Omega: "Ich habe mir nicht vorstellen können, wie man so etwas schaffen kann – wie man das so hinkriegt, dass jeder glücklich ist."
Ein LP-Cover als Eingang
Die Besucher gelangen durch das auf fast 4 Meter vergrößerte Cover der LP "Időrablók" in den Ausstellungsraum. János Kóbor beteiligte sich auch selber an den Vorbereitungsarbeiten, da er aber laut eigenen Angaben kein echter Sammler ist, durften die Veranstalter bei ihm nur mit einer eher bescheidenen Zahl von Erinnerungsstücken rechnen: "Man spürt, dass diese 56 Jahre nicht nur für uns wichtig sind, sondern auch für andere. Da sind Sachen gesammelt worden, an die ich mich gar nicht erinnere. Zum Beispiel dieses legendäre Gilet mit den Federn, das später auch bei Queen aufgetaucht ist, aber bei uns war es zuerst. Zu meinem 75. Geburtstag bekam ich von deutschen Fans ein wunderbares, ungeöffnetes Original-Exemplar von unserer ersten Schallplatte 'Decca' – sie sind bei einer Börse darauf gestoßen."
Die Ausstellung zeigt in mehreren Räumen, die jeweils eine thematische Einheit bilden, die Geschichte der Gruppe Omega – von der Gründung 1962 bis heute. Omega-Fan Erzsébet Gémes: "Da leben angenehme Erinnerungen wieder auf. Jeder, der hier ist, hat ja irgendeine Verbindung zu Omega. Wir sind zu den Konzerten gegangen, wir waren jung."
Ein eigener Raum wurde dem russischen Winter und der Taiga gewidmet, die die besungene Lena umgeben. Hier knirscht Kunstschnee unter den Schuhen der Besucher, und um das legendäre Lied darzustellen, wurden ein hundert Jahre alter russischer Pflug und eine Trojka aufgestellt.
Pioniere der ungarischen Unterhaltungsmusik
Omega kommt in der Geschichte der ungarischen Unterhaltungsmusik in mehrfacher Hinsicht die Rolle eines Pioniers zu. Ihr 1968 erschienenes Album war das erste, das selbständig in Ungarn erschienen ist. Sie hatten die erste aufklappbare Plattenhülle, und waren die erste ungarische Band, die im Vereinigten Königreich auftrat. Sie waren Spitzenreiter bei der Zahl der verkauften Schallplatten. In Ungarn waren sie die ersten, die bei ihren Konzerten Nebelmaschinen und Lasershows einsetzten.
Die Omega-Ausstellung im József Koszta Museum in Szentes ist noch bis Ende Mai geöffnet. Das Ausstellungsmaterial soll später auch in anderen Orten in Ungarn zu sehen sein.