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4.3.2018 Infos

Stand: 04.03.2018 | Archiv

ADA Infos | Bild: BR

Kroatien: Kabinett für Unterstützungsrechnologie

Die  fünfte Grundschule in Bjelovar erhielt als eine der ersten Schulen in Kroatien ein sogenanntes Kabinett mit Unterstützungstechnologie. Dort wird Kindern mit Entwicklungsstörungen mittels Sinnessimulation geholfen, ihre Konzentration, die Raumkoordination und das Sicherheitsgefühl zu verbessern. Prof. Martina Sikra: "Hier befinden sich strukturierte sensorische Inputs, die in einer normalen Klasse nicht angeboten werden können." Ertastbare optische Fasern stimulieren alle Sinne und das Beste daran ist, dass der mit Sensoren ausgestattete Raum einem normalen Spielzimmer gleicht. Dr. sc. Miroslav Vrankic, Therapeut für Bildungsrehabilitation: "Das ist eigentlich die Welt der wissenschaftlichen Technologie, die für therapeutische Arbeit genutzt werden kann."
Das Kabinett wird von 66 Schülern der Stammschule und anderen Kindern aus niedrigeren Klassen sowie von Kindern aus der vorschulischen Erziehung genutzt. Jasmina Vukovic, die Direktorin der Grundschule Bjelovar: "Wir bereiten gerade eine Gruppe von Kindergartenkindern mit besonderen Bedürfnissen vor, die dieses Kabinett im Rahmen der vorschulischen Erziehung und Schulung nutzen werden können." In zahlreichen europäischen Ländern sind solche Kabinette bereits weit verbreitet, aber in Kroatien sind sie noch eine Seltenheit, obwohl großer Bedarf besteht.

Slowenien: Ivan Cankars "Skandal im Florianital"

Slowenien gedenkt heuer des 100. Todestages des bedeutendsten slowenischen Autors Ivan Cankar. Das erste spektakuläre Theaterereignis in Ljubljana ist die Aufführung des Stücks "Skandal im Florianital" von Ivan Cankar, das auf satirische Weise die Kleinbürgermoral aufs Korn nimmt. Marcel Štefančič: "Das Stück 'Skandal im Floiranital' klingt, als wäre es für die heutigen Slowenen geschrieben: Sie lechzen nach neuen Gesichtern, nach einem starken Mann und nach Fakenews." Diese Slowenen wollen auch nichts annehmen, was aus dem Ausland kommt. Nicht einmal als Künstler ist der Ausländer erwünscht. Es ist eine intelligente Aufführung mit Videoprojektionen, die teilweise das Bühnenbild ersetzen. Die Besetzung der Tänzerin Maša Kagao Knez mit der Rolle der Jacinta, die am Ende einen afrikanischen Tanz zeigt, ist sehr aussagekräftig.
Der "Skandal im Florianital" im Cankarjev dom in Ljubljana bis Mai.

Österreich: "La Damnation de Faust" von Hector Berlioz

"Fausts Verdammnis" passt in keine Schublade. Musikalisch erlaubt sich Komponist Hector Berlioz jede Freiheit und auch Goethes Vorlage hat der Romantiker nach Lust und Laune verändert. Markus Poschner, Opernchef Landestheater Linz: "Man hat Berlioz gefragt: Warum kommt denn plötzlich dieser berühmte ungarische Rakoczy-Marsch vor? Von Ungarn, von der Puszta ist im Faust überhaupt nicht die Rede. Die Antwort von Berlioz war: Weil ich Lust hatte. Ich finde, dieses Lustprinzip bei diesem Werk ist wirklich an allen Ecken und Enden zu spüren."
Ein Prinzip, das auch Regisseur David Marton bei seiner Inszenierung im Linzer Musiktheater, einer Koproduktion mit der Oper von Lyon, Bewegungsfreiräume eröffnet. Er nimmt Anleihen beim "Melonenmann" von René Magritte und macht den Chor zum Hauptdarsteller. In der Titelrolle des Faust gastiert der international tätige Tenor Charles Workman in Linz.
Am Schluss verlässt man das Musiktheater, so wie der Teufel, der sich unauffällig unter die Menschen im nächtlichen Linz mischt, auf der Suche nach seinem nächsten Opfer.
"Fausts Verdammnis" von Hector Berlioz, hochgelobt von der Kritik, noch bis 24. April im Linzer Musiktheater.


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