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19.3.2017 Veranstaltungen

Stand: 19.03.2017 | Archiv

ADA Veranstaltungen | Bild: BR

Französische Zeichnungen in Wien

Die Wiener Albertina - eine der weltweit führenden Graphiksammlungen! Gegründet von ihm: Herzog Albert von Sachsen-Teschen. Aus seiner Sammlung zeigt die Albertina jetzt französische Meisterzeichnungen des 17. und 18. Jahrhunderts - Kunst im Geist des Ancien Régime und der Aufklärung, Bilder aus der Zeit des Barock und Rokoko bis zum beginnenden Klassizismus: Bildgewaltiges, das bei uns weitgehend unbekannt ist.
Zu Beginn des 17. Jahrhunderts avanciert Frankreich zur führenden Kulturnation Europas. Mit Nicolas Poussin und Claude Lorrain holte Kardinal Richelieu französische Meister aus Italien nach Paris zurück. In der Albertina-Schau sind sie und andere mit Glanzstücken vertreten - klug komponierte, meist monochrom lavierte Studien. Der Übergang vom 17. in das 18. Jahrhundert zählt zur Blütezeit französischer Zeichenkunst. Francois Boucher etwa treibt sie auf die Spitze - oder auch die Blätter von Francois Guérin und Jacques-André Portail vermögen zu faszinieren. Sie erzählen von der Sehnsucht nach Arkadien und amouröser Geselligkeit... Ab der Mitte des 18. Jahrhunderts allmählich die Wende: Aufklärung und Vernunft beginnen die elegant heitere Scheinwelt abzulösen. Jean-Baptiste Greuze, Jean-Honoré Fragonard oder Jacques-Louis David sind Meisterzeichner der zu Ende gehenden Blütezeit.
Kunstgenuss mit Entdeckungspotential: die Ausstellung "Poussin bis David" - bis 25. April in der Albertina in Wien.

Wade Guyton in München

Der Blick aus dem New Yorker Atelier von Wade Guyton – darüber der Fußboden seines Studios. Das über zehn Meter hohe Werk – eigens erschaffen für die Ausstellung im Museum Brandhorst. Guyton malt nicht. Er fotografiert, coloriert am Computer und lässt sich dann von seinem Farbdrucker überraschen. Wade Guyton: "Um so ein riesiges Bild zu erschaffen, muss ich die Leinwand in der Mitte falten. Ich bedrucke erst eine Seite, drehe sie um und dann die andere. Das heißt: Die eine Bildhälfte entsteht gewissermaßen im Blindflug." Hier hat der Drucker einfach gestoppt. Genug schwarze Farbe versprüht. Guyton hat die Leinwand zweimal durchlaufen lassen – und das Werk so belassen. Flecken, verlaufene Farbe, verschnittene Anschlüsse sind von ihm gewollt. Wer oder was in seiner Nähe ist – kann zum nächsten Motiv werden: Werbung, Schnappschüsse von der Straße, die Studio-Küche, auch Webseiten von Zeitungen: hier die New Times – einige Tage nach den Wahlen – die sich mit dem bisherigen Wohnsitz des neuen US-Präsidenten beschäftigt. Wade Guyton: "Dieser Eindruck von Instabiliät und Wandel – ich will etwas Konkretes daraus machen, ein Objekt, ein Bild. Und ich will wissen, ob ein Bild all diese Informationen aufnehmen kann." Wade Guyton ist in New York bereits ein Superstar. In Deutschland ist der Künstler noch weitgehend unbekannt.
Die Ausstellung - ein Wagnis, ihrer Zeit weit voraus, Neuland für den Besucher, das er unbedingt betreten sollte. Bis zum 30. April im Museum Brandhorst.

Semiramide in München

Die Bühnenarbeiter haben ihn liebevoll Bubi getauft. Neun Meter misst der Bursche, und ihn auf die Bühne zu bringen ist Präzisionsarbeit. Er symbolisiert die Macht. Und um Macht geht es in Rossinis "Semiramide": Die babylonische Königin ist nur an die Macht gekommen, weil sie ihren Gatten einst ermordet hat. Regisseur David Alden kehrt nach zehn Jahren wieder an die Staatsoper zurück. Seine Semiramide spielt irgendwo zwischen Nordkorea und dem mittleren Osten. David Alden: "Ich denke, dass das Thema von politischen Machtkämpfen, Totalitarismus, Kämpfe zwischen Religion und Poltik, ich denke, das ist für alle Zeit sehr konsequent und spielt sehr gut heute." Und wie immer wartet die Staatsoper mit einer Spitzenbesetzung auf: Joyce DiDonato singt die Herrscherin, die mehr und mehr von Zweifeln geplagt ist. Ein spannender aber auch langer Opernabend.


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