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TV Slowenien Sloweniens edler Hopfen

Die Slowenen sind gute Bierbrauer. Und das liegt auch am guten Hopfen, der vor allem aus dem Osten des Landes, aus dem Savinja-Tal stammt. Vesna Terzan hat sich ins Tal des grünen Goldes aufgemacht.

Von: Vesna Teržan

Stand: 16.09.2018 | Archiv

Eine Hopfendolde | Bild: BR

Das Savinja-Tal ist mit seiner Lage und den günstigen Wetterbedingungen eines der besten Anbaugebiete für Hopfen. Die Früchte der alten Kletterpflanze haben der Stadt Žalec, dem Zentrum des slowenischen Hopfenanbaus, über die Jahrhunderte hinweg zu Wohlstand verholfen.

Martina Zupančič

Schon seit den 1970er Jahren wird der Hopfen hier maschinell geerntet. Bevor er in die Brauereien gelangt, durchläuft er ein präzises Trocknungs- und Haltbarkeitsverfahren. Dennoch gäbe es ohne das Institut für Hopfenanbau und Bierbrauerei, das vor 66 Jahren von den Hopfenbauern gegründet wurde, keine Weiterentwicklung des Hopfenanbaus. Das Institut half sowohl bei der Entwicklung neuer Sorten als auch bei der Verbesserung der Verarbeitungstechnologie.

"Unser Institut übt auch zahlreiche Aufgaben für den Pflanzenschutz in ganz Slowenien aus. Eine unserer Aufgaben ist das Prüfen der Wirksamkeit einzelner Pestizide, die im Hopfenanbau und auch bei anderen Kulturen angewendet werden."

Martina Zupančič, Leiterin des Instituts für Hopfenanbau und Brauerei

Andreja Čerenak

Eine der besonders wichtigen Abteilungen des Instituts widmet sich der Veredelung von Hopfensorten. Die Entwicklung neuer Hopfensorten ist ein langwieriger Prozess, der zehn bis 15 Jahre dauert.

"In den letzten zwei, drei Jahren ist der Fläche nach die Sorte Celea am wichtigsten geworden. Ein knappes Drittel wird von der Sorte Aurora bedeckt, dann folgen mit ungefähr zehn Prozent die Sorten Savinja Golding und Bobek."

Doc. Dr. Andreja Čerenak, Forscherin im Bereich Veredelung

Der slowenische Hopfen ist besonders hochwertig und aromatisch. Am Institut wurde eine Reihe neuer Sorten entwickelt, die nicht nur Bitterstoffe und die für die alten Sorten typischen starken Aromen besitzen, sondern auch modernere, die nach Früchten und Blüten schmecken.

"Sonst könnten wir heute nicht den Weltmarktanteil von drei Prozent halten; und wir wären auch nicht wettbewerbsfähig. Weltweit belegen wir nämlich den fünften Platz, was den Anbau betrifft."

Martina Zupančič, Leiterin des Instituts für Hopfenanbau und Brauerei

Über 90 Prozent des Ertrags der slowenischen Hopfenbauern sind für den Export bestimmt. Wichtig bei der erfolgreichen Auswahl neuer Hopfensorten und der Feststellung ihres Brauwertes ist die Mikrobrauerei des Instituts. Die Hauptbestandteile von Bier sind Wasser, Gerstenmalz, Hopfen und Hefe.

Über die Geschichte des Hopfenanbaus und der Braukunst informiert das Ökomuseum in Žalec, das seine Räume im ehemaligen Trocknungsraum des Instituts hat. Das weltweit einzige ähnliche Museum gibt es in Tschechien.

Bierliebhaber sind immer wieder überrascht, wie wenig Hopfen im Herstellungsverfahren für dieses Getränk verwendet wird. Für einen Hektoliter traditionelles Bier benötigt man 20 Kilogramm Gerstenmalz und nur 200 bis 500 Gramm Hopfen, für modernere Biersorten hingegen bis zu zwei Kilogramm Hopfen. Im Stadtpark von Žalec wurde im Jahr 2016 sogar ein Bierbrunnen errichtet, wo sechs verschiedene Sorten des beliebten Getränks verkostet werden können.


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