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Rai Triest Wissenschaft zum Anfassen

Das Immaginario Scientifico ist ein Zentrum, das einem breiten Publikum Wissenschaft näherbringen will. Vor allem sollen Schulen, Kinder und Jugendliche angesprochen werden.

Von: Marina Devescovi

Stand: 13.01.2019 | Archiv

Mädchen im Immaginario Scientifico | Bild: BR

Das Immaginario Scientifico ist ein Wissenschaftszentrum, das auf eine Idee des italienischen Physikers Paolo Budinich zurückgeht. Er wurde 1985 gefragt, wie man Wissenschaft erzählen könnte. Er wählte die Sprache der Bilder.

Serena Mizzan

Diese Ausstellung, die in der Villette von Paris eröffnet wurde, kam schließlich in ihren Ursprungsort Triest zurück und wurde der Mittelpunkt des ersten interaktiven Museums in Italien:

"Das Immaginario Scientifico ist ein Museum der interaktiven experimentellen Wissenschaft. Es ist etwas Besonderes, weil es nicht nur von Wissenschaft erzählt, was an sich schon besonders wäre, sondern weil es das genaue Gegenteil zur normalen Darstellung in Museen macht. Wenn man von Museum spricht, denkt man zuerst an Dinge, die man nicht berühren darf. Im Immaginario Scientifico hingegen fordern die Ausstellungsobjekt direkt zum Angreifen auf."

Serena Mizzan, Direktorin Immaginario Scientifico

Zu den Orten des Museums gehört auch eine alte Mühle, um die wissenschaftliche Publikation mit der Wiederentdeckung von Tradition zu verbinden.

"Diese Möglichkeit wurde uns von der Gemeinde für Bereiche gegeben, die historisch bedeutend sind. So sollen Personen angelockt werden, sich für Wissenschaft zu interessieren. Die Mühle soll besonders die jüngeren Besucher ansprechen. Auf diese Weise können wir schon ganz kleine Kinder dazu bringen, die Mühle nicht nur zu besuchen, und zu erfahren, wie hier in der Vergangenheit gearbeitet wurde, sondern wir bringen sie auch in Kontakt mit wissenschaftlichen Informationen, und zwar in einer familiären, gemütlichen, warmen Atmosphäre, wie ich schon sagte, wie eine Mühle."

Serena Mizzan, Direktorin

"Wir sind im Inneren der Mühle von Adegliacco, und das ist der damals neueste Mühlstein. Wie funktionierte er? Der Müller leerte das Getreide in dieses Becken aus Stein. Das Getreide wurde mit dem Lastenaufzug ins Obergeschoß transportiert und dort erst einmal gereinigt und gesiebt. Dann fiel das Getreide in den Trichter und weiter in die Maschine zum Mahlen. In der Maschine sind fünf Rollen mit variablen Abständen und die Getreidekörner werden durch den Druck gemahlen. Danach kommt das Getreide in dieses mechanische Sieb, wo das Vollkornmehl geschüttelt und so in Mehl und Kleie geteilt wird."

Glenda Nicola, Geologin

Glenda Nicola

Hier in der Mühle von Adegliacco gibt es seit 2014 die "Nächte der Phantasie", eine Einrichtung, die Unterhaltung und Unterricht miteinander verbindet.

Die phantastischen Nächte sind für Kinder zwischen sieben und elf Jahren gedacht, die nach einer kurzen Einführung in ein wissenschaftliches Thema, bei manueller Tätigkeit miteinander wetteifern. So werden sie sich lange an diesen Abend erinnern. Und schließlich verbringen die Kinder mit Schlafsack und Matratze die Nacht im Museum – glücklich, zufrieden und wohl auch rechtschaffen müde.


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