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Rai Triest Das Biotechnologiezentrum in Triest

Das Internationale Zentrum für Gentechnik und Biotechnologie in Triest wurde 1987 gegründet. Es wird von 63 Ländern finanziert und führt auf höchstem wissenschaftlichen Niveau Forschungen in den Bereichen Biomedizin, Pharmazie und Umweltschutz durch.

Von: Tiziana Toglia

Stand: 18.11.2018 | Archiv

Flaggen der Mitgliedsländer | Bild: BR

Mauri Giacca

Das Internationale Zentrum für Gentechnik und Biotechnologie (ICGEB) arbeitet auf dem Gebiet der Molekulargenetik und der damit verbundenen Biotechnologien. Die Biotechnologien ermöglichen durch Gentechnik die Produktion von Medikamenten und Impfstoffen, sowie von Pflanzen, die unter verschiedensten klimatischen Bedingungen wachsen können. Und es geht auch um die Stammzellenforschung zur Regeneration des menschlichen Körpers.

"Hier sind wir in einem der Spitzenforschungslaboratorien auf internationalem Niveau. Es ermöglicht automatische Analysen von Genen und chemischen Verbindungen. Wir können zum Beispiel untersuchen, ob es innerhalb von Tausenden chemischen Substanzen, vielmehr von Genen, eines gibt, das die Infektion durch einen Virus verhindert, oder das die Vermehrung von Herzzellen stimuliert, um eine Herzregeneration zu erreichen."

Mauri Giacca, Generaldirektor ICGEB

"Wenn eine Frau schwanger wird, bildet sich in ihrem Körper ein Kind, das auch Teile der DNA des Vaters in sich trägt, sodass die Zellen Proteine der väterlichen Herkunft entwickeln, die vom Immunsystem der Frau möglicherweise als fremd erkannt werden könnten. In der Schwangerschaft verbreiten sich daher die regulatorischen T-Zellen im Mutterleib und bauen ein Toleranzsystem für jene Zellen im Fötus auf, welche die Charakteristiken des Vaters haben. Bei der Geburt wird das Kind einerseits plötzlich von den T-Zellen getrennt, die ja im Mutterleib bleiben, andererseits wissen wir, dass das Herz nach der Geburt die Fähigkeit verliert, sich zu regenerieren. Wir haben entdeckt, dass die regulatorischen T-Zellen Proteine erzeugen, welche die Vermehrung der Herzmuskelzellen regulieren. Diese Zellen können leicht aus dem Blut der Mutter gewonnen werden, aber auch wir alle haben diese Zellen mit den Systemen, die wir hier sehen, die wir Zellsortierer nennen. Sie können die Zellpopulationen im Blut erkennen, und sie können sie auch zur Reinigung in Schlauchgefäße lenken. So haben wir gesehen, dass diese Zellen, wenn wir sie nach einem Herzinfarkt ins Herz injizieren, Proteine erzeugen, die eine Regeneration bewirken, eine Vermehrung jener Herzmuskelzellen, die den Infarkt überlebt haben."

Serena Zacchigna, Leiterin des Labors für cardiovasculäre Forschung

63 Staaten, die meisten davon Schwellenländer, sind Mitglieder dieses wissenschaftlichen Zentrums, das seinen Hauptsitz in Triest und weitere Laboratorien in Neu Delhi und Kapstadt hat. Weltweit arbeiten 700 Wissenschaftler mit dem Zentrum zusammen.


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