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Rai Triest "Hoffnung auf Heimkehr"

Im Ersten Weltkrieg verlief die Front zwischen Österreich und Italien in den Karnischen Alpen auf den höchsten Berggipfeln der Region Friaul-Julisch Venetien. Die Schützengräben im Freilichtmuseum des Freikofel und des Kleinen Pal dokumentieren die Lebensbedingungen der Soldaten.

Von: Tiziana Toglia

Stand: 27.01.2019 | Archiv

Soldaten auf dem Berg | Bild: BR

Im Ersten Weltkrieg war das Gemeindegebiet von Paluzza in Carnia Teil der Front in den Bergen. Tausende Soldaten waren dort stationiert, sie kamen nicht nur aus dem Norden Italiens, sondern auch aus anderen Teilen, vor allem aus Piemont und Süditalien.

Die wichtigsten Kampfgebiete waren der Plöckenpass, der Kleine und der Große Pal und der Freikofel. Das Kommando der österreichisch-ungarischen Armee konzentrierte sich vor allem auf das Gebiet rund um den Plöckenpass. Dort kam es zu den heftigsten Kämpfen.

"Liebe Mutter, hofft auf das Gute, so wie ich hoffe, dass Gott mir die Gnade schenken wird, dass ich heil und gesund nach Hause zurückkehren kann. Ich schreibe jetzt nicht mehr, sondern schicke Euch nur die herzlichsten Grüße und Küsse, auf baldiges Wiedersehen! Euer Sohn Dionisio."

Brief eines Soldaten vom 23. September 1917

"Das ist der Originalbrief, den Dionisio Tassotti am 23. September 1917 an seine Mutter schrieb. Das war für uns der Anlass nach weiteren Dokumenten zu suchen, die an die Soldaten erinnern, aber auch an die Zivilbevölkerung, die vom Krieg betroffen war: Erinnerung und Sehnsucht nach Versöhnung und Frieden. Wir wollten auch der Figur der Portatrice Carnica – der Karnischen Trägerin –gedenken, besonders der Maria Plozner Mentil, die mit der Goldenen Tapferkeitsmedaille geehrt wurde. Die Trägerinnen waren junge Frauen, auch Mädchen, die mit ihren Kraxen Verpflegung und Munition mit einem Gewicht von 30 bis 40 Kilogramm bis in die ersten Kampflinien trugen."

Alessio Di Ronco, Kurator der Ausstellung

Alessio Di Ronco

Entlang der Front gab es Schutzräume, auch unterirdische für die Soldaten. Man schätzt, dass auf einer Länge von drei Kilometern beginnend beim Plöckenpass damals 7000 bis 8000 italienische und ebenso viele österreichische Soldaten von Mai 1915 bis Oktober 1917 stationiert waren.

Man kann sich kaum vorstellen, unter welchen Bedingungen die Menschen dort, vor allem in den eisigen Wintern leben mussten.


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