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Rai-Triest Mit Volldampf in die Vergangenheit

Als Triest noch ein Teil der österreichisch-ungarischen Monarchie war, kamen die Fahrgäste aus Wien am Bahnhof Trieste Campo Marzio an. Heute dient der Prachtbau als Eisenbahnmuseum.

Von: Tiziana Toglia

Stand: 06.03.2016 | Archiv

Bahnhof der Ferrovia Transalpina | Bild: BR

Giorgio Grisilla

"Wir sind hier im ehemaligen Bahnhof der Ferrovia Transalpina. Der offizielle Name der Station ist Trieste Campo Marzio. Das Gebäude wurde 1906 errichtet und im selben Jahr eröffnet, als die zweite Bahnverbindung zwischen dem Hafen Triest und der Habsburgermonarchie fertiggestellt worden war." Giorgio Grisilla, Eisenbahnmuseum Triest

Die Bahnstrecke überwand schwierige Hindernisse mit eindrucksvollen Viadukten, Tunnels und Brücken von Triest bis Böhmen und noch weiter. Von 1910 an nahm der Personen- und Lastenverkehr auf der Transalpina stark zu. Der Erste Weltkrieg brachte die Aufteilung der großen Reiche und ließ ein neues Europa entstehen. Im Zweiten Weltkrieg verlor der Bahnhof Campo Marzio fast zur Gänze seine Bedeutung.

Am 31. Dezember 1958 kam hier der letzte Zug an, der bis dahin noch auf der wenig genutzten Strecke durch das Rosandratal gefahren war, und der Passagierverkehr wurde eingestellt. Der Bahnhof wurde aufgegeben, und dadurch wurde es möglich, alles so zu erhalten wie es vor mehr als hundert Jahren war. 1975 kam eine Gruppe von Eisenbahnfreunden auf die Idee, das Gebäude zu nutzen, und am 8. März 1984 wurde dieses Museum eröffnet.

"Es gelang uns, eine große Zahl historischer Objekte zu sammeln, angefangen von den Lokomotiven, also dem rollenden Material, das fast 150 Jahre der Eisenbahngeschichte von Triest und den Nachbarregionen repräsentiert, vom Habsburgerreich über das Königreich Italien bis zu den Besatzungszeiten nach dem Zweiten Weltkrieg. Wir haben Material der Eisenbahnverwaltungen aus Österreich, Ungarn, Jugoslawien, Italien und Deutschland gesammelt. Das Museum bietet eine Zusammenfassung der Eisenbahngeschichte von der Ankunft der ersten Lokomotive im Jahr 1857 bis in die heutige Zeit."

Giorgio Grisilla


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