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Amorbach

Grenzreise Amorbach

Stand: 08.08.2016

Amorbach | Bild: picture-alliance/dpa

Hat hier der Gott der Liebe gebadet? Im Fluss des Lebens? Schaun mer mal. Heute jedenfalls startet unsere Reise durch Bayern genau hier - im fränkischen Amorbach, dem kleinen Juwel im Odenwald!

Das barocke Kleinod Amorbach, das um die 4.700 Einwohner zählt, liegt im Grenzgebiet von Hessen, Baden-Württemberg und Bayern, zu dessen Hohheitsgebiet es tatsächlich auch gehört. Zunächst bestand Amorbach nur aus einem Kloster der Benediktiner. Mit der Zeit sammelten sich Gehöfte und Anwesen um die Abtei, bis die entstandene Häuseransammlung 1253 zur Stadt erklärt wurde. Die Zugehörigkeit Amorbachs wechselte häufig, bis sie 1816 dann endgültig in bayerische Hand gelangte. In fränkische, um genau zu sein.

Wanderer, kommst du nach Amorbach – und wandern lässt es sich hier im Odenwald tatsächlich fantastisch – solltest du dir diese Sehenswürdigkeiten nicht entgehen lassen: Selbstverständlich gehört die Klosteranlage, der Amorbach seine Existenz verdankt, auf den Besuchsplan, ebenso wie die Pfarrkirche St. Gangolf, das Fürstlich-Leiningensche Palais, das Templerhaus oder auch die Kapelle von Amorbach.

Viel zu schauen

Auf keinen Fall sollte man das Jordansbad links liegenlassen. Das Heilbad entstand eigentlich aus Zufall und dann aus Mut: Zufällig entdeckte der Gerber Georg Anton Jordan 1830, dass das Wasser, das seinen Brunnen speiste, gesundheitsförderliche Inhaltsstoffe besaß: Zunächst stellte er nur fest, dass sich Leder, das mit dem Wasser in Berührung kam, verfärbte. Eine Untersuchung ergab dann, dass der Schwefelgehalt recht hoch war. Georg Anton Jordan bot daraufhin der Gemeinde an, seinen Grund zu kaufen, um ein Heilbad zu errichten, was die Stadt dankend ablehnte. Mutig stellte sich dann der Gerber selbst der Herausforderung.

Und verpassen Sie bloß nicht DAS Museum von Amorbach: Die weltberühmte (kein Witz) Teekannensammlung Berger zeigt 2.467 figürliche Teekannen aus aller Welt und rund 500 Miniaturteekannen.

Alles dreht sich um den Gast

Wirtschaftlichlich lebt Amorbach vor allem durch Sie – also die Touristen - , und Sie befinden sich nicht in schlechter Gesellschaft: Auch Theodor W. Adorno liebte den Ort und weilte des öfteren hier.

Und ach ja: Der Name hat leider so gar nix mit dem Gott der Liebe zu tun, sondern leitet sich her aus vom gleichnamigen Fluss, der seinen Namen aber dem Getreide Emmer verdankt. Deswegen hieß der Ort früher auch Amerbach oder Ammerbach. Naja, ein Ort zum Verlieben aber bleibt Amorbach auf alle Fälle. Und sie können’s machen wie die Eltern der englischen Königin Victoria: Die heirateten in Amorbach!