BR Fernsehen

dorfgeschichten Zenting ist überall

Donnerstag, 17.12.2015
20:15 bis 21:00 Uhr

  • Untertitel
  • Video bereits in der Mediathek verfügbar

BR Fernsehen
2015

In der 1.200-Seelen-Gemeinde Zenting im Bayerischen Wald ist nichts mehr so, wie es war. Seit einem Jahr hat der „Alte Wirt“ geschlossen, denn im Sommer 2014 – wurden 24 Flüchtlinge aus Afrika im Gasthof einquartiert.

Die Ankunft der jungen Männer aus Eritrea, Nigeria und dem Senegal sorgte zunächst für großen Wirbel. Aber Bürgermeister Leo Ritzinger hat sich der Herausforderung gestellt und versucht, für die Asylsuchenden und für die Bewohner von Zenting ein gemeinsames Dorfleben zu gestalten. Der Förster gibt einmal wöchentlich Deutschunterricht, 24 Fahrräder wurden gespendet, einige ortsansässige Firmen würden sogar Ausbildungsplätze bereitstellen. Und das Fußball-Team des SV Zenting hat mit den Nigerianern Stefen David und Young Innocent zwei starke, neue Spieler.

Aber wie geht es weiter mit der Asylpolitik, wer kann bleiben, wer wird abgeschoben, werden neue Flüchtlinge kommen? Und wie sieht es mit all den anderen Themen aus, die der Ort in Angriff nehmen muss: Leerstand in der Dorfmitte? Schließung von Schule und Geschäften? Windräder ja oder nein? Und vor allem die anstehende Dorferneuerung.

Gemeinsam mit einer Handvoll engagierter Bürger will Leo Ritzinger seine Gemeinde in die Zukunft führen und dazu gehören dann wahrscheinlich auch Flüchtlinge aus aller Welt, die es zu integrieren gilt. Aber eines wissen mittlerweile alle: Zenting ist kein Einzelfall mit all diesen Problemen, Zenting ist überall.

Das Filmteam beobachtet den Ort und seine Protagonisten über mehrere Monate und zeigt, wie sich das niederbayerische Dorf den vielfältigen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit stellt.

Autor/Autorin: Reinhard Kungel
Redaktion: Stefanie Baumann

Die Dokumentarfilmreihe des Bayerischen Rundfunks beschäftigt sich mit dem Wandel in den bayerischen Dörfern. An positiven Beispielen kleinerer Kommunen wird gezeigt, wie die Gemeinden mit aktuellen Problemen wie Strukturschwäche, Leerstand, Abwanderung, Zersiedelung, Schulsterben, dem Rückgang der Übernachtungszahlen und Ähnlichem umgehen.