BR Fernsehen

JÜDISCHES LEBEN Jetzt mal ehrlich Fremd im eigenen Land? – Juden in Bayern

Moderator Rainer Maria Jilg. | Bild: Honorarfrei lediglich für Ankündigungen und Veröffentlichungen im Zusammenhang mit obiger BR-Sendung bei Nennung: Bild: BR/Julia Müller. Die Nutzung im Social Media-Bereich, sowie inhaltlich andere Verwendungen nur nach vorheriger schriftlicher Vereinbarung mit dem BR-Bildarchiv, Tel. 089 / 5900 10580, Fax 089 / 5900 10585, Mail Pressestelle.foto@br.de

Montag, 23.11.2015
20:15 bis 21:00 Uhr

  • Untertitel

BR Fernsehen
2015

Moderation: Rainer Maria Jilg

Eine Studie der Universität Leipzig, die sogenannte „Mitte Studie“ vom April 2015, widmet sich dem Thema Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus in Deutschland. Für Bayern sind die Ergebnisse besorgniserregend. Denn jeder Dritte (33,1 Prozent) teilt ausländerfeindliche Einstellungen, jeder Achte (12,6 Prozent) stimmt antisemitischen Aussagen zu. Gerade was den Antisemitismus anbelangt, liegt Bayern so weit vorne, wie sonst kein anderes Bundesland.

Auch die Entwicklungen bei Pegida München stimmen nachdenklich. So wählte am 19. Oktober das „Bündnis besorgter Bürger“ bei seinem Marsch durch die Münchner Innenstadt eine historisch besonders belastete Route: Die Demonstration startet an der Feldherrenhalle und endet am Platz der Opfer des Nationalsozialismus, wo Teilnehmer einen Kranz niederlegten. Der „Montagsspaziergang“ war vorher von der Stadt München genehmigt worden. Für die Präsidentin der jüdischen Kultusgemeinde in München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, ist der Vorgang ein Skandal und die Kranzniederlegung eine „Verspottung der Opfer“.

"Jetzt mal ehrlich" fragt nach: Was bedeuten diese Entwicklungen für Bayern? Hetzt hier nur eine kleine Minderheit gegen Juden, oder müssen sich diese – 70 Jahre nach dem Holocaust – im Freistaat wieder bedroht und diskriminiert fühlen? Um dies herauszufinden, trifft sich Moderator Rainer Maria Jilg mit dem jüdischen Stadtrat Marian Offmann, der regelmäßig Schmäh- und Drohbriefe bekommt. Er unterhält sich außerdem mit dem Münchner Publizisten und Politikwissenschaftler Yasha Mounk, der das Buch „Echt du bist Jude – Fremd im eigenen Land“ geschrieben hat. Und er spricht sowohl mit Mitgliedern der israelitischen Kultusgemeinde als auch der liberalen jüdischen Gemeinde Beth Shalom über ihre Befindlichkeit: Haben sie Angst? Wie bewerten sie das Verhältnis zwischen Juden und Nichtjuden?

Jilg befragt aber auch die Behörden, das Kreisverwaltungsreferat und den Verfassungsschutz. Und er wirft einen Blick über die Stadtgrenzen hinaus nach Regensburg, wo die älteste jüdische Gemeinde Bayerns von dem Zustrom von Juden aus Osteuropa profitierte und nun den Neubau einer Synagoge plant. Wie funktioniert dort das alltägliche Miteinander?

Die Sendung ist ein Beitrag zum Themenschwerpunkt "Jüdisches Leben – Mehr als koscher" vom Samstag, 21. bis Donnerstag, 26. November 2015 im Bayerischen Fernsehen.

Für "Jetzt mal ehrlich" gehen Rainer Maria Jilg und Vivian Perkovic kritisch, hintergründig und informativ Fragen nach, die Menschen in Bayern beschäftigen. Egal ob aus Politik, Wirtschaft oder Kultur, sie sind dort, wo sich in Bayern etwas bewegt - oder bewegen muss.

Regie: Friederike Kühn
Redaktion: Eva Herzum

Jetzt mal ehrlich - kritisch, hintergründig und informativ gehen Rainer Maria Jilg und Vivian Perkovic Fragen nach, die Menschen in Bayern beschäftigen. Egal ob aus Politik, Wirtschaft oder Kultur: Sie sind dort, wo sich in Bayern etwas bewegt - oder bewegen muss.