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Welt der Tiere Dschungelhunde - Brasiliens scheue Jäger

Nahaufnahme von einem jungen Waldhund. Diese sehr seltene Tierart ist in den mittel- und  südamerikanischen Savannen und Wäldern von Panama  bis Paraguay heimisch. | Bild: BR/Andrea Rüthlein

Samstag, 09.04.2022
10:00 bis 10:40 Uhr

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BR Fernsehen
Deutschland 2007

In den Wäldern Brasiliens lebt eine Tierart, die so scheu ist, dass sogar in ihrer Heimat kaum jemand von ihr weiß – der Waldhund. Einst durchstreiften viele Waldhunde den Atlantischen Regenwald Südamerikas. Und wie andere Hunde gingen sie als Rudel auf Jagd. Aber durch die Abholzung der Wälder bleibt immer weniger Lebensraum für die Waldhunde, und so kommt es, dass im Süden Brasiliens der Waldhund Charles im Privatwald eines engagierten Tierschützers lebt. Etwas fehlt jedoch: eine Partnerin. Denn die geselligen Tiere leben und überleben nur im Rudel.
Im Pantanal, dem größten Feuchtschutzgebiet der Erde, das sich von Zentralbrasilien bis über Bolivien und Paraguay erstreckt, macht sich Dr. Cleyde Chieregatto auf die Suche nach einer geeigneten Partnerin für Charles. Die Biologin dringt schließlich zu einem der Forscher in dem riesigen Naturschutzgebiet vor. Sie hofft, mit dessen Hilfe eines der seltenen Weibchen zu finden. Aber weil die Zeit drängt, entscheidet sich die Biologin für eine gewagte Lösung: Olivia, eine Waldhündin aus dem Zoo in Rio de Janeiro, soll zu Charles in die Wildnis kommen.

Die Biologin Dr. Cleyde Chieregatto betreut schon seit Jahren die Aufzucht von Waldhunden im Zoo. Eine der wichtigsten Voraussetzungen ist die Beobachtung der Tiere in ihrer natürlichen Umgebung. Brasilianischen Forschern war es vor einiger Zeit gelungen, ein frei lebendes Waldhundpärchen im Pantanal mit Sendern zu versehen. Das Pärchen und sein Junges wurden rund um die Uhr beobachtet und die Wissenschaftler konnten außergewöhnliche Filmaufnahmen von dem kleinen Rudel machen. Doch das Projekt endete fatal: Das ganze Rudel hatte sich mit Räude infiziert und war daran gestorben.

Autor/Autorin: Andrea Rüthlein
Redaktion: Christine Peters