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DokThema Unter Druck - Die Sicherheitskonferenz in der Krise

Mittwoch, 23.02.2022
22:00 bis 22:45 Uhr

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Deutschland 2022

Für die Organisatoren ist es die bislang größte Herausforderung. Damit die Konferenz überhaupt stattfinden kann, muss wegen der Corona-Pandemie die Zahl der Teilnehmer auf ein Viertel begrenzt werden: auf rund 600 – weshalb die Präsidenten und Minister den Großteil ihrer Begleiter daheim lassen müssen. Ihre Aufgaben müssen die Mitarbeiter der Sicherheitskonferenz übernehmen. Ohne die sonst üblichen Vorbereitungen vor Ort und direkte Besprechungen, alles aus dem Home-Office heraus. Ein komplett neues Konferenz-Setting. Die Stimmung ist zum Bersten gespannt.
Hinzu kommt ein Wechsel an der Spitze: Wolfgang Ischinger tritt als Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz ab, der ehemalige UN-Botschafter Christoph Heusgen soll übernehmen. Dabei weiß keiner so recht, wie die frisch gewählte Bundesregierung mit einer grünen Außenministerin zur Sicherheitskonferenz stehen wird. Im Umgang mit Russland wirft Ischinger der Ampelkoalition „Ungeschicklichkeiten“ und „Vertrauensverlust“ bei den westlichen Partnern vor.

Den meisten Medienvertretern ist dieses Mal der Zutritt zur Sicherheitskonferenz verwehrt. Es gibt nicht einmal ein Pressezentrum. Dennoch haben wir Botschafter Ischinger über ein Jahr hinweg begleiten können, auch durch diese außergewöhnlichen Konferenztage. Seine letzte Konferenz ist zugleich die Schwerste: Was kann Diplomatie in solchen Krisen noch bewirken? Wie stark schädigt das Virus auch dem Prozess der Vertrauensbildung? Wird die westliche Allianz wieder zusammenfinden? Ist die Sicherheitskonferenz noch zeitgemäß?

Autor/Autorin: Ralph Gladitz
Redaktion: Astrid Harms-Limmer

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