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Die Valentin-Karlstadt-Nacht

"Der verhexte Scheinwerfer" (1934, Regie: Carl Lama?): Während einer Theatervorstellung fällt ein Scheinwerfer aus. Elektriker Karl Valentin und sein "Lehrbub" Liesl Karlstadt machen sich daran, den Fehler zu beheben. Ob sie den Defekt wohl finden? | Bild: BR/KINEOS

Nacht auf Montag, 10.12.2012
00:40 bis 02:45 Uhr

  • Schwarz-weiß

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Deutschland 1934

Acht kurze Filme mit den unvergessenen bayerischen Komikern Karl Valentin und Liesl Karlstadt, die zwischen 1934 und 1941 entstanden. "Der Firmling" (1934, Regie: keine Angabe): Die Firmung - ein Ereignis, das gebührend gefeiert werden will! Und so begeben sich ein bereits reichlich angetrunkener Familienvater und sein Sohn Pepperl, gespielt von Karl Valentin und Liesl Karlstadt, in ein feines Weinlokal. "In der Apotheke" (1941, Regie: Hans Albin): Ein Kunde, gespielt von Karl Valentin, verlangt in der Apotheke eine Arznei für sein sechs Monate altes Kind. Dass er weder ein Rezept hat, noch den Namen des Medikaments kennt, macht die Sache für Apothekerin Liesl Karlstadt nicht gerade einfach. "Im Schallplattenladen" (1934, Regie: Hans H. Zerlett): Karl Valentin betritt einen Schallplattenladen - und damit beginnt für Verkäuferin Liesl Karlstadt ein wahres Martyrium. "Der Theaterbesuch" (1934, Regie: Joe Stöckel): Zwei geschenkte Theaterkarten für den "Faust" stürzen ein Ehepaar in die Verzweiflung: Was soll man anziehen? Reicht die Zeit überhaupt noch bis zur Aufführung? Als alle Probleme endlich aus dem Weg geräumt sind, bleibt die Frage, wohin eigentlich die Karten verschwunden sind. "Der verhexte Scheinwerfer" (1934, Regie: Carl Lamac): Während einer Theatervorstellung fällt ein Scheinwerfer aus. Elektriker Karl Valentin und sein "Lehrbub" Liesl Karlstadt machen sich daran, den Fehler zu beheben. "So ein Theater!" (1934, Regie: Carl Lamac): Bei einem Auftritt trifft der von Karl Valentin gespielte Orchestergeiger keinen einzigen Ton und treibt so den Kapellmeister Karlstadt in den Wahnsinn. "Musik zu Zweien" (1936, Regie: Erich Engels): Beim Vorspielen im Theater treffen sich Karl Valentin und Liesl Karlstadt. Als Clowns verkleidet versuchen sie, dem zunehmend genervten Theaterbetreiber ein Stück vorzuspielen. Doch ihre Vorführung gerät schnell zur Katastrophe. "Beim Nervenarzt" (1936, Regie: Erich Engels), auch bekannt als "Kalte Füße": Herr Meier berichtet bei einem Arztbesuch aus seinem Leben, unter anderem von seinem Versuch, von einem Bäcker eine Zuckerbreze in Form des Buchstabens "B" zu erhalten, und von einem Restaurantbesuch, bei dem er sich als Zechpreller versucht. Das Kurzfilmprogramm bietet ein Wiedersehen mit dem bayerischen Komikerduo Liesl Karlstadt und Karl Valentin. Die überwiegend in der frühen Tonfilmzeit entstandenen Kurzfilme demonstrieren anschaulich den brillanten Wortwitz der beiden Kabarettisten, ihre Vorliebe für boshafte, aber genau beobachtete Karikaturen des Kleinbürgertums. Dabei lässt sich an Filmen wie dem 1934 entstandenen "Im Schallplattenladen" die Dynamik der Komik Karlstadts und Valentins geradezu ideal illustrieren: Am Anfang steht die Provokation durch einen von Valentin gespielten ignoranten Störenfried. Es folgen Verwirrungsmanöver, Wortklaubereien, bevor nach der Übertretung aller sozialen Grenzen genüsslich zur Destruktion geschritten wird. Am Ende verlässt Valentins Unruhestifter ungerührt das Schlachtfeld, auf dem sein Opfer, in der Regel von der als Mann verkleideten Liesl Karlstadt gespielt, bis zur Weißglut gereizt zurückbleibt. Anlässlich des 120. Geburtstags von Liesl Karlstadt (1892-1960), die am 12. Dezember 1892 unter ihrem bürgerlichen Namen Elisabeth Wellano in München geboren wurde, ist am 12. Dezember 2012, ab 21.45 Uhr, im Bayerischen Fernsehen Jo Baiers Fernsehfilm "Liesl Karlstadt und Karl Valentin" zu sehen. Darsteller: Familienvater / Kunde / Ehemann / Elektriker / Orchestergeiger / Clown / Herr Meier: Karl Valentin Darsteller: Pepperl / Apothekerin / Schallplattenverkäuferin / Ehefrau / Lehrbub / Kapellmeister / Clown / Bäcker: Liesl Karlstadt

Regie: Hans Albin, Hans H. Zerlett, Joe Stöckel, Carl Lamac, Erich Engels
Redaktion: Walter Greifenstein