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EINFACH NACHHALTIG! DIE SCHÖPFUNG BEWAHREN natur exclusiv Der Blaue Planet - Auf hoher See

Der Blaue Planet 4 - Auf hoher See | Bild: WDR / BBC

Montag, 01.11.2021
12:50 bis 13:35 Uhr

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BR Fernsehen
Deutschland 2018

Die Hälfte unseres Planeten ist von einer blauen Wüste bedeckt – der Hochsee. Die Tiere hier haben ein massives Problem: Nirgendwo können sie sich verstecken und Nahrung ist in dieser Unendlichkeit nur schwer zu finden. Wie schaffen es Delfine, Schildkröten und all die anderen Bewohner, auf Hoher See zu überleben? Die Kamerateams folgen den Tieren in den offenen Ozean. Mit revolutionärer Technik kommen sie ihnen so nahe wie nie zuvor.
Spinner-Delfine etwa bilden riesige Suchtrupps von 5.000 Tieren. Denn 10.000 Augen sehen mehr, 5.000 Sonare orten mehr. Fischschwärme in der riesigen Weite auszumachen, ist eine Kunst. Wenn aber Laternenfische zum Laichen aus den Tiefen aufsteigen, geraten sie in ein Schlaraffenland. Die Fischchen sind zwar kaum so groß wie ein Zeigefinger, aber das machen sie durch Masse wett.
Pottwale legen zwar nur einen Weg von etwa einem Kilometer zu ihrer Beute zurück, aber der führt in die Tiefe! Das Kalb muss auf die Mutter warten, denn so lange wie sie – über eine Stunde – kann es die Luft noch nicht anhalten. Ein Mikrofon fängt auf, wie sich die Klicks der Mutter verändern, wenn sie der Beute näher kommt – sie nutzt sie als Echolot.
Dem Team gelangen auch eindrucksvolle Bilder von den schlafenden Giganten – ein atemberaubender und zudem seltener Anblick. Denn kein anderes Säugetier kommt mit so wenig Schlaf aus – etwa einer Stunde am Tag. Doch dafür schlafen Pottwale tief und fest.
Viele Tiere nutzen Strömungen als ideales Transportmittel – vom Walhai bis zur Ohrenqualle. Ein Tier, besser gesagt ein Kollektiv aus vielen kleinen Tieren, setzt sogar noch ein Segel obendrauf. Die Portugiesische Galeere ist ein Zusammenschluss aus vielen Polypen, von denen einige eine gasgefüllte Blase, andere bis zu 30 Meter lange, nesselnde Fangarme und wieder andere Verdauungsenzyme bilden. Die Blase enthält eine Membran, die aufgestellt in den Wind für Vorschub sorgt. Auf sicherem Kurs durch die Wellen fängt die kleine Piratenmannschaft mit ihren gefährlichen Tentakeln bis zu hundert kleine Fische – täglich.
Einfühlsam begleitet das Filmteam ein alterndes Wanderalbatros-Paar, wie es sein wohl letztes Junges aufzieht. Jeden Tag fliegen die Eltern hunderte von Kilometern über den Südatlantik, um immer wieder aufs Neue Nahrung herbeizuschaffen. Geschwächt von den Strapazen wird das Paar wohl nie wieder auf ihre angestammte Brutinsel Südgeorgien zurückkehren.
Vor einer Gefahr, der jedes Jahr viele Albatrosse zum Opfer fallen, können selbst die besten Eltern ihr Junges nicht schützen: Plastik. Jedes Jahr gelangen fast acht Millionen Tonnen Plastik ins Meer – mit dramatischen Folgen. Denn Plastik zerfällt durch die Einwirkung der Sonne und des Salzwassers in winzige Mikroteilchen, die oft Gifte enthalten. Kleine Organismen filtern sie aus dem Wasser – große Organismen wie die Wale, die am Ende der Nahrungskette stehen, reichern sie in gefährlichen Konzentrationen an. Wird die Plastikflut nicht gestoppt, werden noch jahrhundertelang unzählige Tiere in den Ozeanen vergiftet.

Autor/Autorin: John Ruthven
Redaktion: Christine Peters

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