BR Fernsehen

WISSENSCHAFTS-NACHT "AM RANDE DER WELT" Leben am Limit Geheimnisse der Tiefsee

Von der Wasserstoffmuschel leben viele Tiere. Weitere Bilder finden Sie unter www.br-foto.de. | Bild: © BR/Florian Guthknecht, honorarfrei - Verwendung gemäß der AGB im engen inhaltlichen, redaktionellen Zusammenhang mit genannter BR-Sendung bei Nennung "Bild: BR/Florian Guthknecht"

Nacht auf Dienstag, 10.12.2013
00:10 bis 00:55 Uhr

BR Fernsehen

Ein Leben ohne Sonne war für Wissenschaftler vor rund 35 Jahren noch nicht vorstellbar. Doch die Entdeckung der sogenannten Schwarzen Raucher bewies: Generationen von Forschern hatten sich geirrt. Massen von meterlangen Würmern, Schnecken, Krebsen und Muscheln leben in ewiger Nacht in Symbiose mit Methan verarbeitenden Bakterien, die sie mit Energie versorgen. Sie brauchen die Sonne nicht. Die Lehrbücher mussten umgeschrieben werden.
Seitdem sind nur wenig neue wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Tiefe gefördert worden. Doch vor Kurzem entdeckten die Biologen Nicole Dubilier und Christian Lott vom Max Planck Institut Bremen, dass es noch eine andere Energiequelle neben Methan und Licht gibt: Wasserstoff! Eine Muschel lebt von diesem Molekül. Ist die Existenz dieses Tieres ein Beweis, dass höheres Leben praktisch überall - auch im All - möglich ist? Denn Wasserstoff wurde auf zahlreichen Planeten festgestellt. Die Forscher stoßen auf Lebewesen, die in so unterschiedlichen Tiefsee-Lebensräumen wie heißen Unterwasservulkanen und an kalten Quellen existieren können. Und sie machen Entdeckungen, die zeigen, dass unser Klima durch die Vorgänge in der Tiefe beeinflusst wird.
Der mehrfach ausgezeichnete Regisseur Florian Guthknecht folgt Nicole Dubilier und Christian Lott hautnah zwei Jahre auf Forschungsschiffen durch die Weltmeere zu den Hotspots der Tiefsee. Der Film handelt in vielen Facetten über das "Leben am Limit". Denn als in 600 Meter Tiefe das U-Boot einen Unfall hat, ist das Leben der Forscher in Gefahr.

Redaktion: Armin Olbrich