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DOX - DER DOKUMENTARFILM IM BR Depeche Mode 101

Frontmann Dave Gahan auf der Bühne. | Bild: BR/Telepool GmbH

Mittwoch, 08.08.2018
23:35 bis 01:35 Uhr

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Großbritannien, USA 1989

An den 18. Juni 1988 erinnert sich Andrew Fletcher, Keyboarder der britischen Band Depeche Mode, noch als sei es erst gestern gewesen: "Es war eine der erstaunlichsten Tourneen, die ich je erlebt habe, und ein Wendepunkt für die alternative Musik in den USA. Dieses Konzert im Rose Bowl war das erste, bei dem ein alternativer Radiosender eine große Show bis auf den letzten Platz ausverkaufen konnte."

"Die Tournee und der Film waren unheimlich wichtig, gerade für die Art und Weise, wie die Band wahrgenommen wird", meint auch der kreative Kopf der Band, Martin Gore, "wir waren ja schon eine Weile dem Durchbruch nah, gerade in Amerika. Bei der Tournee 1988 spielten wir zum ersten Mal in den ganz großen Stadien, und da hob die Band dann so richtig ab." Und Frontmann Dave Gahan bestätigt: "Ich kann mich noch erinnern, wie ich nach diesem Konzert in der Garderobe saß und einfach losheulte. Es war alles so emotional."

Mit dem 101. und letzten Konzert ihrer "Music for the Masses"-Tournee schrieben Depeche Mode Musikgeschichte. Das Ereignis wurde vom renommierten Dokumentarfilmer-Trio D. A. Pennebaker, Chris Hegedus und David Dawkins filmisch festgehalten und gelangte später in die Kinos. Der Livemitschnitt "101" avanciert dagegen zum Klassiker. Pennebakers meisterhaft inszenierter Film erlaubt rare Einblicke in das Tourgeschehen und zeigt die ganz besondere Beziehung von Depeche Mode zu ihren Fans.

Regisseur D. A. Pennebaker wurde mit seinem innovativen Dylan-Film "Don't Look Back" bekannt. Er filmte auch zahlreiche andere Rock- und Pop-Größen wie Jimi Hendrix und John Lennon. Die Synthie-Pop-Band Depeche Mode porträtiert er offen und ungeschminkt in "101". "Es waren bis dato meine interessantesten und amüsantesten Dreharbeiten", so Pennebaker.

Infos zu Depeche Mode: 1979 gründen die drei Schulfreunde Martin Gore, Andrew Fletcher und Vince Clarke im englischen Basildo die Band "Composition of Sound". Ihr Stil: elektronische Musik. Ein Jahr später wird Dave Gahan, Sänger der Band, und der Bandname in Depeche Mode geändert. Schon mit einer ihrer ersten Single "Just Can't Get Enough" schaffen Depeche Mode 1981 einen Chart-Erfolg und zugleich einen Klassiker der Pop-Musik. Nach dem ersten Album "Speak and Spell" verlässt Vince Clarke die Band. Martin Gore übernimmt die Aufgabe des Songschreibers, Alan Wilder wird neuer Keyboarder. 1983 revolutionieren Depeche Mode mit dem Album "Construction Time Again" die Musikwelt. Erstmals verbindet eine Band erfolgreich die gerade aufkommende Technik des Samplings mit melodiöser Popmusik. Ein Jahr später gelingt ihnen mit "People Are People" aus dem Album "Some Great Reward" der internationale Durchbruch. Es folgen die erfolgreichen Alben "Black Celebration" (1986) und "Music for the Masses" (1987), in dessen Rahmen das spektakuläre 101. Konzert veranstaltet wurde.

Regie: David Dawkins, Chris Hegedus, D. A. Pennebaker
Redaktion: Matthias Leybrand