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Kino-Koproduktion mit Mario Adorf Die Erfindung der Liebe

2011 starb die Hauptdarstellerin von "Die Erfindung der Liebe", einem Film, der über die verkaufte Liebe eines Paares erzählt. Regisseurin Lola Randl drehte neue Szenen und fügte beides zu einem ungewöhnlichem Ganzen zusammen.

Stand: 12.08.2020

Hauptdarstellerin Maria Kwiatkowsky (Rolle: Schauspielschülerin Emily Schenk). Sie verstarb während der Dreharbeiten. | Bild: BR/COIN Film GmbH/WDR/Govina van Maele

Ein Filmteam steckt mitten in den Dreharbeiten zu einem Melodram, in dem es um die verkaufte Liebe eines Paares geht. Doch als eines Tages die Hauptdarstellerin nicht am Set erscheint, bestätigt sich eine schreckliche Befürchtung: Der Star des Films ist verstorben.

Filminfo

Originaltitel: Die Erfindung der Liebe (D, 2013)
Regie: Lola Randl
Darsteller: Maria Kwiatkowsky, Mario Adorf, Sunnyi Melles, Bastian Trost, Irm Hermann, Samuel Finzi
Länge: 98 Minuten
16:9, Stereo

Das ganze Projekt droht zu scheitern und die Crew stellt sich die Frage, wie es nun weitergehen soll. Kurzentschlossen besetzt der Produzent die Rolle neu: Praktikantin Tina soll einspringen und ihr Gesicht in der Postproduktion digital ersetzt werden. Doch bei dem Dreh verschwimmen für die junge Frau zunehmend die Grenzen zwischen Fiktion und Realität.

Bald stellt sich die Frage, was Film und was Wirklichkeit ist. Und auch das Team ist tief berührt von der Tragödie. Die Dreharbeiten gestalten sich zunehmend als schwierig, persönliche Ängste und Animositäten überschatten das Arbeitsklima.

Regisseurin Lola Randl begann bereits 2011 mit den Dreharbeiten zu „Die Erfindung der Liebe“. Doch dann verstarb am 04. Juli 2011 unerwartet Hauptdarstellerin Maria Kwiatkowsky und die Dreharbeiten mussten abgebrochen werden.

Der Film drohte zu scheitern, doch Lola Randl gelang der Geniestreich und sie ergänzte den Film um einen zweiten Handlungsstrang. Die Hauptrolle übernahm Marie Rosa Tietjen und so wurde ein neuer Film aus dem alten erschaffen.

„Die Erfindung der Liebe“ ist zart und radikal: Ein Stückwerk, das sich emotional doch zu einem Ganzen fügt; ein Werk, das das Filmemachen, seine Leidenschaft, seine Tragik, seinen Zynismus, sein Scheitern und sein Gelingen zeigt. Szenen des ersten Drehs sind zu sehen, verknüpft mit neu gedrehtem Material.

Am Ende des Films fügen sie sich natürlich in die Erzählung ein, in der es um die verkaufte Liebe eines Paares geht. Der Mann heiratet eine Reiche wegen des Geldes, das junge renitente Mädchen bleibt ein Störfaktor. Es geht um Störungen und Zerstörung von Erzählung. Die Figuren und der Lauf des Films verändern sich dabei ständig. Für die gekonnte Umsetzung dieses Film im Films gewann Lola Randl den Hauptpreis beim Filmfest Münster in der Kategorie „Beste Regie“.


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