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Kult-Komödie mit Fernandel Don Camillos Rückkehr

Die Fortsetzung des Komödien-Klassikers "Don Camillo und Peppone", welche unter der Regie von Julien Duvivier entstand. Durch die Hilfe seines Erzfeindes, des kommunistischen Bürgermeisters Peppone (Gino Cervi), darf der strafversetzte Pfarrer Don Camillo (Fernandel) in sein Heimatdorf zurückkehren. Doch Peppones Nächstenliebe hat ihren Grund: Der Bürgermeister baut auf die Hilfe des Pfarrers, um einen Großgrundbesitzer dazu zu bewegen, einen Teil seines Geländes an die Gemeinde abzutreten.

Stand: 05.11.2023 | Archiv

Mit Genuss beobachtet Peppone (Gino Cervi, Mitte), wie sein Lieblingsfeind Don Camillo (Fernandel, sitzend) versucht, sich dem Zahnarzt zu widersetzen. | Bild: ARD Degeto/BR

Der aufbrausende Pfarrer Don Camillo ist von seinen Vorgesetzten strafversetzt worden. Als er in seine neue Gemeinde, ein abgelegenes Bergdorf, kommt, wird er nicht gerade feierlich empfangen. Auch seine neue Haushälterin ist nicht gerade das, was man einen freundlichen Menschen nennt, und als Don Camillo am Sonntag seinen ersten Gottesdienst hält, predigt er vor leeren Bänken. Kurzum: Enttäuschung auf der ganzen Linie.

Filminfo

Originaltitel: Le retour de Don Camillo (F/I, 1953)
Regie: Julien Durivier
Darsteller: Fernandel, Gino Cervi, Pablo Stoppa
Länge: 103 Minuten
16:9, Mono, VT-UT

Aber in seinem Heimatdorf Boscaccio geht es seinem Widersacher Peppone auch nicht viel besser. Der rauflustige Bürgermeister vermisst seinen Lieblingsfeind, denn Don Camillos Nachfolger taugt bestenfalls als Witzfigur. Ein Mann wie Peppone aber braucht einen ebenbürtigen Gegner. Also setzt er sich dafür ein, dass Hochwürden Don Camillo wieder in sein Heimatdorf zurückkehren darf. Ein bisschen Eigennutz steckt allerdings hinter seiner Hilfsbereitschaft: Peppone möchte einen störrischen Großgrundbesitzer dazu überreden, für den geplanten Deichbau einen Teil seines Landes herzugeben - und da kann die Unterstützung eines kirchlichen Würdenträgers nicht schaden.

Nicht einmal beim Essen können Don Camillo (Fernandel, rechts) und Peppone (Gino Cervi) ihre Debatten vergessen.

Julien Duvivier inszenierte mit "Don Camillos Rückkehr" die erste Fortsetzung der französisch-italienischen Komödienserie über den rauflustigen Priester und seinen kommunistischen Widersacher. Wie auch sein Vorläufer überzeugt der Klassiker mit pointierten Dialogen, deftigem Humor und charmant gezeichnete Figuren. In den Hauptrollen glänzen wie üblich der Starkomiker Fernandel und Gino Cervi.

Die von dem italienischen Schriftsteller Giovannino Guareschi erfundene Romanfigur des Don Camillo war vermutlich von der historischen Figur des römisch-katholischen Priesters Don Camillo Valota inspiriert, der während des Zweiten Weltkriegs als Partisan gekämpft hatte und von den Nationalsozialisten in den Konzentrationslagern Dachau und Mauthausen inhaftiert worden war.

In den Romanen Guareschis fungieren die beiden Antagonisten zugleich als Appell an die italienische Nachkriegsbevölkerung, die ideologischen Gräben zu überwinden. Bis Mitte der 1960er-Jahre entstanden drei weitere Fortsetzungen der Serie: "Die große Schlacht des Don Camillo", "Hochwürden Don Camillo" und "Genosse Don Camillo".


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