Schlimmer hätte die Heimspiel-Premiere für Ingolstadts neuen Coach Markus Kauczinski kaum beginnen können. Gerade mal acht Minuten waren gespielt, da zappelte der Ball schon im "Schanzer"-Netz. Herthas Fabian Lustenberger fing im Mittelfeld einen verunglückten Querpass von Matthew Leckie mit der Hacke ab. Der Ball kam zu Genki Haraguchi, der Vedad Ibisevic steil schickte. Der Bosnier blieb vor Örjan Nyland im FCI-Gehäuse cool und schob locker zum 1:0 ein.

"Wir haben einen Plan", hatte Kauczinski vor dem Spiel orakelt. Der war aber nach dem frühen Rückstand offenbar dahin. Denn Ingolstadt quälte sich nur langsam in die Partie und fand zunächst wenig Mittel gegen die engagierten Berliner.

Erst nach 35 Minuten wurden die Ingolstadt-Fans im Sportpark geweckt. Tobias Levels schickte eine Flanke in den Hertha-Strafraum und fand Dario Lezcano. Doch der vergab das mögliche 1:1 leichtfertig und traf nur den Kopf von Hertha-Torwart Rune Jarstein.

Neuer Schwung durch Hinterseer

Ohne personelle Veränderungen ging's in den zweiten Durchgang. Die "Schanzer"-Fans wurden lauter und forderten Lukas Hinterseer, den Torschützen des 1:1 am ersten Spieltag in Hamburg. In der 58. Minute sah auch Kauczinski, dass er seine Mannschaft irgendwie wachrütteln muss. Stürmer Hinterseer kam tatsächlich, mit Alfredo Morales verließ ein Mittelfeldspieler den Platz.

Und der Wechsel hätte nur drei Minuten später fast zum Ausgleich geführt. Lecki setzte sich auf der rechten Seite durch und legte quer zu Hinterseer, der aus gut sechs Metern zum Schuss kamen. Hertha-Keeper Jarstein sicherte den Gästen aber weiterhin die Führung. Immerhin: Es war das erste Zeichen der Ingolstädter nach langem Leerlauf, dass man sich doch noch irgendwie gegen die drohende Heimniederlage stemmt.

Doch es sollte nur ein einzelnes Zeichen bleiben. Denn die disziplinierte Berliner Abwehr erwies sich weiter als nicht knackbares Bollwerk. Zarte Schussversuche wie der von Lecki aus 16 Metern (69.) erwiesen sich als lockere Trainingsbälle für Jarstein zwischen den Hertha-Pfosten. Viel abgezockter dagegen die Berliner. Locker schaukelten sie das Spiel über die Zeit und setzten sogar noch ein zweites Tor drauf. Julian Schieber (86.) traf nach einer Haraguchi-Flanke per Kopf zum 2:0-Endstand.