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Die Geschichte des WWW Vom ersten Webserver zur mobilen Revolution

Vom ersten WWW-Server über die erste Suchmaschine bis zum Siegeszug der Tablets und IP-TV: Die Geschichte des World Wide Web ist voller Überraschungen, Innovationen und umkämpfter Märkte - die wichtigsten Stationen im Zeitstrahl.

Von: Florian Regensburger

Stand: 28.10.2013

  • August 1991
    Tim Berners-Lee | Bild: CERN

    August 1991

    Der erste WWW-Server

    Tim Berners-Lee versendet an Physikerkollegen die Einladung, auf einen Hyperlink zu klicken. Sie liegt auf dem weltweit ersten WWW-Server, dem Rechner NeXT am europäischen Teilchenforschungszentrum CERN am Genfer See. Das Bild zeigt Berners-Lee mit Nicola Pellow neben dem Computer NeXT im Jahr 1991 im CERN. Pellow programmierte den Browser Line Mode, der auf verschiedenen Betriebssystemen installiert werden konnte.

  • April 1993
    Screenshot einer Nachbildung der ersten Webseite von Tim Berners-Lee | Bild: w3.org

    April 1993

    Das WWW wird öffentlich

    Tim Berners-Lee veröffentlicht seine Entwicklungen, die das WWW in der heutigen Form ermöglichen: Die Dokumentenbeschreibungssprache HTML, mit der sich Webseiten erstellen lassen, und die erste komplett öffentliche Seite des WWW.

  • August 1993
    Wer eine .de-Domain registrieren will, muss den Weg über die Registrierstelle DENIC gehen | Bild: picture-alliance/dpa

    August 1993

    Gründung der DENIC

    Der Interessenverbund IV-DENIC (heute DENIC e. G.) wird als zentraler Registrar für die deutsche Top-Level-Domain .de gegründet. Welche Domain die erste mit der Endung .de war, lässt sich heute nicht mehr nachvollziehen: Als die ursprünglich in den USA ansässige Domainverwaltung nach Deutschland überging, waren bereits sechs .de-Websites online: dbp.de. rmi.de, telenet.de, uka.de, uni-dortmund.de und uni-paderborn.de. Heute sind über 15 Millionen .de-Domains registriert. Gleichzeitig gibt es mehr als 100 Millionen .com-Domains.

  • Oktober 1994
    Marc Andreessen bei einer Konferenz im Jahr 2007 | Bild: CC / Brian Solis

    Oktober 1994

    Der erste große Browser

    Die von Marc Andreessen neu gegründete Firma Netscape bringt den Browser Navigator auf den Markt. Er ist wesentlich schneller als der zuvor ebenfalls unter der Leitung von Andreessen entwickelte Browser NCSA Mosaic, der als einer der ersten Browser überhaupt automatisch das vollständige Seitendesign inklusive Grafiken aufbauen konnte. Der Netscape Navigator hat bei der Nutzerschaft schnell die Nase vorn und übernimmt im rasant wachsenden WWW für einige Jahre die Marktführerschaft.

  • März 1995
    Der Chef des damaligen weltführenden Internetverzeichnis Yahoo! Inc. (Santa Clara, Kalifornien), Jerry Yang, am 13.4.1999 in Hongkong | Bild: picture-alliance/dpa

    März 1995

    Orientierung im Netz

    Die US-Studenten Jerry Yang und David Filo gründen die Firma Yahoo, die als Webverzeichnis Orientierung im Netz bietet. Es ist damit der erste populäre Vorläufer der Suchmaschinen. Filo und Yang werden zu Stars der sogenannten New Economy. Yahoo, das später auch eine eigene, crawlerbasierte Suchmaschine etablierte, konnte aber wie auch die Suchmaschinen HotBot, Lycos oder Altavista mit dem heutigen Giganten Google nicht schritthalten. Derzeit versucht das Unternehmen als Content-Anbieter einen Neuanfang.

  • Juni 1995
    Screenshot der Startseite des ersten Internetauftritts von www.bayern.de | Bild: Bayerische Staatskanzlei

    Juni 1995

    Die bayerische Staatsregierung geht ins Netz

    Mit den Worten „Willkommen in Bayern“ werden Besucher der ersten Staatskanzlei-Website begrüßt. Neben News, Statistiken und Touristen-Info gibt es ein Mailkontaktformular. Unter der Rubrik „Schmankerl“ gibt es Inhalte für Nutzer mit besonders leistungsfähigen Rechnern und Internetverbindungen: Videoclips oder eine weiß-blaue Fahne, die als GIF-Animation auf dem Bildschirm weht.

  • August 1995
    Microsoft-Chef Bill Gates 1995 bei einer Präsentation des Betriebssystems Windows 95: Ab der dritten Version, Windows 95b, war der Internet Explorer bereits in der Installation des Betriebssystems enthalten. | Bild: picture-alliance/dpa

    August 1995

    Der erste Internet Explorer

    Die erste Version von Microsofts Browser Internet Explorer erscheint. Der Umstand, dass er auf Rechnern mit dem Microsoft-Betriebssystem Windows bald standardmäßig mitinstalliert ist, führt dazu, dass der „IE“ gegen Ende des vergangenen Jahrtausends schließlich die Marktführerschaft von Netscape übernimmt. Microsoft, dessen Betriebssystem Ende der 1990er-Jahre auf über 90 Prozent aller neuen Rechner installiert ist, bestreitet während dieser Zeit zahlreiche kartellrechtliche Prozesse gegen Netscape und andere Konkurrenten – der sogenannte Browserkrieg.

  • September 1995
    Heute ein Weltkonzern und weltweit umsatzstärkster Anbieter von Internet-Auktionen: Der Firmensitz von eBay Inc. in San Jose | Bild: picture-alliance/dpa

    September 1995

    Ebay geht ans Netz

    Das Online-Auktionshaus Ebay wird von Pierre Omidyar in den USA gegründet. Die Plattform ermöglicht es jedem Internetnutzer, seine alten Videokassetten, Sonnenbrillen oder auch einen Gebrauchtwagen online zu versteigern. War Ebay in den Anfangsjahren beinahe ausschließlich eine Schatzgrube für Schnäppchenjäger, gibt es heute immer mehr kommerzielle Anbieter, die dort Neuware verkaufen. In den Anfangsjahren war die Auktions-Plattform Ricardo ein ernstzunehmender Konkurrent für Ebay, das allerdings das Rennen auf dem deutschen Markt für sich entschied.

  • Oktober 1995
    Das ursprüngliche Outfit von BR-online (Ausschnitt) – ein Screenshot aus dem Jahr 1996 | Bild: BR

    Oktober 1995

    Start von BR-online

    Am 16. Oktober 1995 startet der Bayerische Rundfunk sein Online-Angebot. Mit BR-online ist man eine der ersten ARD-Anstalten mit eigener Website. Der BR gehört damit zu den Pionieren der journalistischen Angebote im Internet. Einige Daten zum Vergleich: Der Spiegel startete im Oktober 1994 seinen Internetauftritt, die Süddeutsche Zeitung im Dezember 1996. Die erste allgemeine ARD-Homepage gab es zur CeBit Home ab August 1996, Der Fernsehsender Sat 1 ist seit Februar 1996 im Internet vertreten.

  • September 1998
    Die erste Homepage der Internet-Suchmaschine Google von 1998 | Bild: picture-alliance/dpa

    September 1998

    Die Suchmaschine Google ist da

    War das Vorläuferprodukt Back Rub bereits seit 1996 online, macht sich jetzt die Marke mit den sechs bunten Buchstaben auf, das Internet zu erobern. Ihr erstes Opfer soll in knapp zweieinhalb Jahren der Suchmaschinen-Marktführer Yahoo werden: Im Februar 2001 ist Google erstmals die weltweit meistgenutzte Suchmaschine.

  • Oktober 1998
    Der damalige Präsident und Chief Executive Officer der ICANN, Rod Beckstrom, spricht während der Eröffnungszeremonie der 41. ICANN-Versammlung am 20. Juni 2011 in Singapur. | Bild: picture-alliance/dpa

    Oktober 1998

    Eine Verwaltung für das Internet

    Die Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) wird gegründet. Die Non-Profit-Organisation versteht sich als eine Art Internet-Wächter und regelt zum Beispiel die Vergabe von Top-Level-Domains wie .de oder .com sowie die Verwaltung weiterer technischer Grundlagen des Internets. Die ICANN setzt sich zusammen aus Vertretern von Wirtschaft, Wissenschaft und der Internet-Nutzerschaft.

  • Februar 1999
    Film "E-Mail für Dich": Kathleen Kelly (Meg Ryan) und Joe Fox (Tom Hanks) | Bild: picture-alliance/dpa

    Februar 1999

    Die E-Mail kommt im Mainstream-Kino an

    Der Film „E-Mail für Dich“ kommt in Deutschland in die Kinos. Der Originaltitel der Romantik-Komödie mit Tom Hanks und Meg Ryan in den Hauptrollen – „You’ve got Mail“ – ist kein Zufall: Sie entspricht der Meldung, die aufschlägt, wenn Nutzer des damals mit an die 30 Millionen Kunden weltgrößten Internetanbieters AOL eine neue E-Mail erhalten haben. Seit Platzen der Dotcom-Blase verliert AOL aber bei den Internetanschlüssen immer mehr an Bedeutung und ist heute hauptsächlich noch als Webmail-Anbieter bekannt.

  • März 2000
    Boris Becker warb für AOL | Bild: picture-alliance/dpa

    März 2000

    Die „Dotcom“-Blase platzt

    Enorme Investitionen in die Unternehmen der „New Economy“ seit Mitte der 1990er-Jahre führten zu einer riesigen Spekulationsblase an den Wertpapiermärkten. Diese platzt im März 2000 und führt zu großen Verlusten bei Anlegern, die in den sogenannten Neuen Markt, den die Deutsche Börse eigens für die Web-Branche eingerichtet hat, investiert hatten. „Dotcom“ bezeichnet die Domainendung .com für kommerzielle Internetunternehmen.

  • Juli 2000
    Im September 2002 stellt Nokia mit dem 6650 das weltweit erste UMTS-fähige Mobiltelefon für den Massenmarkt vor. | Bild: picture-alliance/dpa

    Juli 2000

    Das Internet wird mobil

    In Deutschland werden die Frequenznutzungs-Lizenzen für den neuen Mobilfunk-Übertragungsstandard UMTS an Mobilfunkanbieter versteigert. Der Staat nimmt dadurch an die 100 Milliarden D-Mark ein. UMTS erlaubt eine wesentlich höhere Datenübertragungsrate als das bisherige C-, D- und E-Netz und bereitet damit den Grund für eine mobile Nutzung des Internets. Bis UMTS nutzbar wird, dauert es aber: Ab 2004 wird das Netz in Deutschland allmählich verfügbar, erst gegen Ende des Jahrzehnts etablieren sich mit Smartphones Geräte mit einer Rechenleistung, die eine flüssige Nutzung von Webseiten erlauben.

  • Januar 2001
    Wikipedia-Startseite aus dem Jahr 2001 (Ausschnitt): Das Design ist sehr spartanisch, die Suche – heute das wichtigste Element – ist an letzter Stelle ganz unten platziert. | Bild: Screenshot / wikipedia.org

    Januar 2001

    Alle machen mit

    Die freie Online-Enzyklopädie Wikipedia wird gegründet. Was Jimmy Wales vor über zehn Jahren als Versuchsprojekt ins Netz stellte, ist heute mit rund 20 Millionen Artikel in mehr als 260 Sprachen zum weltgrößten Lexikon geworden. Das Erfolgsrezept: Jeder Nutzer kann Artikel verfassen sowie bestehende Artikel verändern und ergänzen. Damit ist Wikipedia ein Paradebeispiel für das Web 2.0, in dem jeder Nutzer auch ohne eigene Website Inhalte einstellen kann. Heute ermöglichen Dienste Wordpress und Blogspot es, auch ohne HTML-Kenntnisse Webseiten zu erstellen.

  • September 2003
    Rentner am Laptop | Bild: picture-alliance/dpa

    September 2003

    Die "Silversurfer" drängen ins Netz

    2003 sind erstmals mehr als 10 Prozent der über 60-jährigen Deutschen im Netz unterwegs. Die ARD-ZDF-Onlinestudie ermittelte für das Jahr einen Anteil von 13,3 Prozent. Zum Vergleich: 2011 sind mit 34,5 % schon mehr als ein Drittel der Seniorinnen und Senioren online.

  • Februar 2004
    Vom Nerd zum Mann von Welt: Facebook-Gründer Mark Zuckerberg (2. v. r.) ist heute ein gefragter Gast - hier beim G8-Gipfel im Mai 2011 im französischen Deauville, mit Bundeskanzlerin Merkel und Frankreichs Ex-Staatschef Nicolas Sarkozy.,  | Bild: picture-alliance/dpa

    Februar 2004

    Facebook startet

    Das Soziale Netzwerk Facebook, das heute mehr als eine Milliarde Nutzer hat, geht ans Netz. Sein Motto „Facebook ermöglicht es dir, mit den Menschen in deinem Leben in Verbindung zu treten und Inhalte mit diesen zu teilen“ ist das Erfolgsrezept aller sozialen Netzwerke. Zwischenzeitlich sehr erfolgreich war in Deutschland auch das Studi-VZ für Studenten. Nischenmärkte besetzen das Business-Netzwerk Xing oder der Microblogging-Dienst Twitter, der allerdings immer schneller wächst. Googles Netzwerk Google+ tut sich mit dem Konkurrenten Facebook bislang sehr schwer.

  • Dezember 2004
    Nahm ab 2004 immer häufiger neben Microsofts Internet-Explorer auf den Desktops dieser Welt Platz: Der quelloffene Browser Mozilla Firefox | Bild: picture-alliance/dpa

    Dezember 2004

    Der quelloffene Browser Mozilla Firefox wird vorgestellt

    Er kann von jedermann kostenlos heruntergeladen und installiert werden. Durch sogenannte Addons lassen sich einfach verschiedene Zusatzfunktionen installieren. Interessant: Der Firefox entstand aus dem Code des Navigators, den Netscape 1998 als Open Source veröffentlichte, als der „Browserkrieg“ (siehe Station August 1995) gegen Microsoft nicht mehr zu gewinnen war. Heute ist dagegen der Firefox weltweit auf dem Vormarsch, hat Weltmarktführer Internet Explorer bereits überholt. Mittlerweile bekommt wiederum der Firefox ernsthafte Konkurrenz von Googles "Chrome".

  • Februar 2005
    Eine seltene Krankheit hält den kleinwüchsigen US-Teenager Keenan Cahill nicht davon ab, sich auf witzigen Musikvideos im Internet zu präsentieren. Der 16-Jährige imitiert Stars und wurde dadurch selbst zur Berühmtheit. | Bild: picture-alliance/dpa

    Februar 2005

    Startschuss für Youtube

    Auf dem Videoportal kann jeder Nutzer Videos ansehen oder hochladen. In den Folgejahren springen weitere Anbieter wie MyVideo oder Clipfish auf das erfolgreiche Modell auf. Häufig haben die Betreiber von Videoplattformen mit Klagen oder anderen rechtlichen Problemen zu kämpfen, weil Nutzer urheberrechtlich geschützte Musik oder Filme einstellen. Mittlerweile hat sich der Begriff des „Youtube-Stars“ etabliert – Privatpersonen, die durch Ihre selbstgedrehten Videos im Netz berühntheit erlangen, wie zum Beispiel der Deutsche Sami „Herr Tutorial“ Slimani oder Keenan Cahill aus den USA.

  • Juli 2005
    iPod Mini: Der mittlerweile verstorbene, damalige Apple-Chef Steve Jobs stellt im Januar 2004 den iPod Mini vor. Geräte wie der Kreditkartengroße mp3-Player machen Podcasts zu einem attraktiven Web-Inhalt für unterwegs. | Bild: picture-alliance/dpa

    Juli 2005

    BR-online eröffnet sein Audio-Podcast-Angebot

    Den Anfang macht die Bayern-2-Sendung „Ende der Welt“. BR-Podcasts sind Radio-Sendungen, die man herunterladen und etwa auf einem MP3-Player nachhören kann. Es folgen viele weitere Podcasts - vom Bayern 1-Betthupferl bis zu Annik Rubens Podparade. In den ersten eineinhalb Jahren ab Start der BR-Podcasts werden vier Millionen heruntergeladene Beiträge gezählt. Ebenfalls 2005 hatten die Podcasts, die seit Anfang der 2000er-Jahre zunächst als „Audioblogs“ aufkamen, durch die Aufnahme in Apples iTunes-Software erstmals ein breites Publikum erreicht.

  • Mai 2006
    Screenshot des Podcasts der Abendschau-Satire "Der große Max" | Bild: BR

    Mai 2006

    BR-Video-Podcasts folgen

    Knapp ein Jahr nach dem Start der Audio-Podcasts folgt auch der erste Video-Podcast. Den Anfang macht die Comic-Satire „Der Große Max“ aus dem Programm der Abendschau im Bayerischen Fernsehen. Seit Apple im Oktober 2005 den ersten videofähigen iPod vorgestellt hat, ist der Weg für diese Form von Online-Inhalten bereitet. Heute lassen sich Video- und Audio-Podcasts auf praktisch jedem Smartphone oder Tablet-Computer abspielen.

  • November 2007
    Kunden lagern vor einem Apple-Geschäft in Los Angeles und warten auf den Verkaufsstart des ersten Apple-Handys in den USA am 29. Juni 2007. | Bild: picture-alliance/dpa

    November 2007

    Die Handy-Revolution beginnt

    Das erste iPhone kommt in Deutschland auf den Markt. Das internetfähige Apple-Handy löst, neben einem rasanten Aufstieg der Apfel-Marke, den großen Smartphone-Boom aus. Neben einem Internetbrowser kann das iPhone Videos und Musik abspielen und wird über einen berührungsempfindlichen Bildschirm – ein Touchscreen – per Fingertipp und -Wischen direkt auf dem Display bedient. Alle renommierten Anbieter – Nokia, Samsung oder HTC - werfen in der Folge eigene anwenderfreundliche Multifunktionsgeräte auf den Markt. Heute hat das Smartphone das klassische Handy mit Nummerntasten praktisch abgelöst.

  • März 2009
    Google liefert Werbeanzeigen gemäß der Informationen aus, die es über einen Nutzer gesammelt hat. | Bild: BR / Screenshot welt.de

    März 2009

    Das Netz 3.0 lernt seine Nutzer kennen

    Google startet einen revolutionären Service für Werbetreibende: Der Dienst liefert genau die Reklame aus, für die sich ein Nutzer gemäß seines Surf-Verhalten interessiert. Hat er sich in der Vergangenheit oft auf dem Gebrauchtwagenmarkt umgesehen, bekommt er etwa häufiger Werbeanzeigen von Autohändlern zugespielt. Auch soziale Netzwerke wie Facebook und heute praktisch jeder Werbevermarkter bieten diese Form der zielgruppengerechten Werbung an. Sie ist eine Ausprägung des „Web 3.0“, auch Semantisches Netz genannt, das die Bedeutung, die Informationen für den Menschen haben, verwerten kann.

  • April 2011
    IP-Adressverwaltungsdialog auf einem Windows-Desktop | Bild: picture-alliance/dpa

    April 2011

    Die IP-Adressen gehen aus

    Die regionale Internet-Registrierstelle für Asien und Australien, APNIC, gibt bekannt, dass die IPv4-Adressen – die Namen, mit denen Privatrechner, Webserver und andere Geräte sich im Netz bewegen – zur Neige gehen. Im Februar hatte die internationale Vergabestelle für IP-Adressen, IANA, den letzten freien Block von einmal mehr als vier Milliarden IPv4-Adressen an die APNIC vergeben. In Zukunft werden die IP-Adressen auf das neue System IPv6 umgestellt, das rund 340 Sextillionen neue IP-Adressen ermöglicht.

  • Juni 2011
    Der portugisische Ingenieur und EU-Abgeordnete Mario Campolargo stellt auf dem IPv6-Kongress im Mai 2011 in Frankfurt/Main das Wachstum des neuen Internet-Protokolls vor, welches IPv4 ablösen soll. | Bild: picture-alliance/dpa

    Juni 2011

    Testlauf für die Zukunft mit IPv6

    Der 8. Juni 2011 war ein Testlauf für die Zukunft des Internets: 500 Website-Anbieter weltweit, unter ihnen die Branchengrößen Google, Facebook, Youtube und Yahoo, aktivierten für einen Tag neben dem herkömmlichen IPv4- auch das neue IPv6-Protokoll. Die befürchteten Probleme - langsame Webseiten durch Firewalls und Providerschnittstellen, die mit dem neuen Protokoll nicht zurechtkommen - blieben größtenteils aus. Vereinzelt beklagten sich Internetnutzer über langsame Verbindungen. Heute sind immer mehr Websites bereits über das neue Protokoll erreichbar.

  • Juni 2012
    Illustration: Computer-Tastatur mit Aufschrift verschiedener Top Level Domains | Bild: colourbox.com, BR; Montage: BR

    Juni 2012

    Gesellschaft für .de und .com

    Die ICANN veröffentlicht die Bewerberliste für neue Top Level Domains (TLD) - mit über 2.000 Anfragen, darunter auch .bayern, .gay oder Unternehmens-TLDs .google, .audi oder .bmw. Die TLD ist der Teil des Domain-Namens einer Website, der hinter dem letzten Punkt steht - bei www.br.de also ".de". TLDs sbeziehen sich auf geografische Räume (wie etwa .de, .ru, .it) oder auf inhaltliche Kategorien (.com für kommerzielle Websites, .org für nicht profitorientierte Angebote, .xxx für Pornografie). Im Oktober 2013 wurden die ersten der neuen TLDs in die Root Zone des Internets integriert.

  • März 2013
    Smartphone und Tablet auf der IFA 2012 | Bild: picture-alliance/dpa

    März 2013

    Mobile Endgeräte lösen PC und Notebook ab

    Laut Prognose des Marktforschers IDC werden 2013 erstmals mehr Tablet-Computer wie iPad, Google Nexus 7 oder Amazon Kindle Fire verkauft, als klassische PCs. 2014 werden die flachen Touchscreen-Geräte wohl auch Notebooks überholen. Immer weiter fallende Preise und die große Anzahl an kostenlosen oder preiswerten Apps – der Software für Tablets und Smartphones – machen’s möglich. Mit dem Aufkommen von Zwischengrößen zwischen Smartphone und Tablet, sogenannter "Phablets", verschwimmen auch die Grenzen zwischen diesen beiden Gerätekategorien.

  • April 2013
    Tagesschau- und ZDF-Mediatheken-App auf einem Touchscreen-Display | Bild: picture-alliance/dpa

    April 2013

    Das Fernsehen wandert ins Internet

    IP-TV heißt Fernsehen übers Web: Höhere Datenübertragungsraten und immer umfangreichere Mediatheken der TV-Sender machen IP-TV attraktiv. Zusätzlich fällt die Bindung an feste Sendezeiten weg. Auch Software und Apps wie „Zattoo“ oder „Schöner Fernsehen“ liefern Livestreams etlicher TV-Sender. In den USA hat der IP-TV-Anbieter Netflix im April 2013 erstmals den bisherigen Platzhirschen auf dem TV-Markt, den Pay-TV-Sender HBO, bei den Abonnentenzahlen überholt. Damit verdrängt erstmals ein Web-Video-Anbieter einen "normalen" TV-Sender von der Spitze.

  • März 2014
    Tim Berners Lee bei einer Pressekonferenz im UNO-Hauptquartier in Genf im Dezember 2013 (Archivbild) | Bild: picture-alliance/dpa

    März 2014

    Web-Erfinder gegen NSA-Überwachung

    Der Vater des WWW wendet sich zum 25. Jahrestag seines theoretischen WWW-Konzepts (12.03.1989) an die Öffentlichkeit. Das Internet brauche "ein weltweites Grundrecht, eine Bill of Rights", sagt Tim Berners-Lee dem britischen "Guardian". Der Guardian hatte im Vorjahr über die Enthüllungen von Edward Snowden einen nie dagewesenen Geheimdienstskandal öffentlich gemacht: Die US-amerikanische NSA und das britische GCHQ überwachen so ziemlich alles, was Milliarden Internet- und Handy-Nutzer in den weltweiten Datennetzen tun. Dieser massiven Grundrechtsverletzung müsse Einhalt geboten werden.


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