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Deutsche Einheit Feiertag der Wiedervereinigung

Der Tag der deutschen Einheit ist der wichtigste gesamtdeutsche Feiertag: Mit dem Nationalfeiertag wird dem Prozess der Wiedervereinigung gedacht, der mit dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik am 3. Oktober 1990 formal beschlossen wird.

Stand: 01.09.2014 | Archiv

Zuschauer mit Deutschlandfahnen | Bild: picture-alliance/dpa

03 Oktober

Samstag, 03. Oktober 2015

Es beginnt im Sommer 1989: Michail Gorbatschow hatte mit einer bislang unbekannten politischen Transparenz in der Sowjetunion für neuen Wind gesorgt, der nun bis in die damalige DDR weht.

"Wir sind das Volk"

Michail Gorbatschow zehn Jahre nach dem Mauerfall

"Glasnost" und "Perestroika" - also "Öffentlichkeit" und "Umgestaltung" - lauten die Schlagworte, die nun auch in der DDR Forderungen nach Veränderung laut werden lassen.

Der Unmut der DDR-Bürger wächst und es kommt zu ersten Treffen in Kirchen und Gemeindehäusern. Vom 4. September an werden die Forderungen öffentlich und in Leipzig gehen die ersten Menschen auf die Straße - es beginnen die so genannten "Montagsdemonstrationen".

Die Mauer fällt!

Die Menschen feiern den Berliner Mauerfall

Die Menschen wehren sich mit Erfolg: Am 18. Oktober tritt Erich Honecker, Staatsratsvorsitzender und Generalsekretär der SED, von seinen Ämtern zurück. Die Demonstrationen werden fortgesetzt und erleben ihren Höhepunkt am 4. November auf dem Berliner Alexanderplatz in der größten der Kundgebungen. Nur drei Tage später tritt die gesamte DDR-Regierung zurück und noch einmal zwei Tage später, am 9. November 1989, fällt die Mauer: Unter dem Druck der Bevölkerung öffnet die DDR schließlich doch ihre Grenzen.

"Deutschland, einig Vaterland"

Nachfolger von Erich Honecker wird Egon Krenz und eine neue von Hans Modrow geführte Regierung wird vereidigt. Unterdessen fordern die Montagsdemonstranten: "Deutschland, einig Vaterland". Auf westlicher Seite stellt der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl einen "Zehn-Punkte-Plan" vor, in dem er verschiedene politische und wirtschaftliche Reformen der DDR zur Bedingung für eine Wiedervereinigung macht.

Schritte in die Demokratie

Trabi mit "aktualisierter Länderkennung"

Am 1. Dezember wird in der DDR die bisherige Führungsrolle der SED aus der DDR-Verfassung gestrichen und nur zwei Tage später lösen sich die entsprechenden Organe auf. Am 7. Dezember versammeln sich 14 Parteien zum "Zentralen Runden Tisch", der als neues demo- kratisches Element helfen soll, die Staatskrise zu überwinden.

Am 18. Mai 1990 unterzeichnen die DDR und die Bundesrepublik den Vorbereitungsvertrag für die künftige Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion. Nun ist der Weg für die staatliche Einheit geebnet. Die Wirtschafts- und Währungsunion tritt am 1. Juli in Kraft: Die West-Mark wird zur einheitlichen Währung.

Vereinigung am 3. Oktober 1990

L. de Maiziere (M), W. Schäuble und G. Krause nach Unterzeichnung des Einigungsvertrages

Der damalige westdeutsche Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble und der ostdeutsche Staatssekretär Günther Krause entwerfen einen Einigungsvertrag, der am 29. September 1990 in Kraft tritt. In einer vorangegangenen Sondersitzung hatte man sich auf einen Termin für den offiziellen Beitritt der DDR zur Bundesrepublik geeinigt: den 3. Oktober. Der Tag soll ein neuer Feiertag werden und den bisherigen deutschen Nationalfeiertag am 17. Juni ablösen. Bislang wurde an diesem Tag des Aufstands der DDR-Arbeiter 1953 gedacht. So endet die offizielle Wiedervereinigungsphase mit dem 3. Oktober 1990 und der formal wiedergewonnenen deutschen Einheit.


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