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Heilige Barbara Obstzweige und wildes Treiben

Ob heidnisch-wild mit Masken und Treiben oder christlich-gediegen mit Zweigen und Blüten: Der 4. Dezember ist der Heiligen Barbara gewidmet und wird entsprechend gefeiert.

Stand: 03.12.2014 | Archiv

Bärbeletreiben | Bild: picture-alliance/dpa

04 Dezember

Freitag, 04. Dezember 2015

Die Heilige Barbara soll im dritten Jahrhundert als Tochter eines wohlhabenden Griechen auf dem Gebiet der heutigen Türkei gelebt haben. Als sich Barbara den Heiratsplänen ihres Vaters widersetzte, ließ dieser seine Tochter, die sich zwischenzeitlich hatte taufen lassen, in einen Turm sperren, wo sie verstarb. Der Legende nach begannen am Tag ihres Todes Kirschzweige zu blühen, die sie zuvor in einen Krug mit Wasser gestellt hatte.

Frische Blüten am Christtag

Sollen bis Weihnachten blühen: Barbarazweige

Barbara soll dies in ihrer letzten Stunde als Hinweis dafür gedeutet haben, dass sie zu neuem, ewigem Leben aufblühen würde. Später legten die Christen den 4. Dezember als Barbara-Tag fest. Bis heute werden an diesem Tag kleine Äste, vor allem von Kirsch-, Apfel- oder Zwetschgenbäumen gebrochen. Als "Barbarazweige" stellt man sie zu Hause in eine Vase mit warmem Wasser, wo sie bis Weihnachten zum Blühen gebracht werden sollen.

Bärbeletreiben: Allgäuer Brauch mit heidnischen Wurzeln

Maske, Bärbelegewand und Schellengürtel

Das sogenannte Bärbeletreiben hat sich vor allem im Allgäu erhalten. In einigen Orten - zum Beispiel in Fischen, Sonthofen oder Immenstadt - wird es noch besonders gepflegt. Der Name des Brauches leitet sich von der Legende der heiligen Barbara ab.

Am Abend zuvor oder am Barbara-Tag selbst, dem 4. Dezember, kehren junge unverheiratete Frauen in Verkleidung und Vermummung mit einem Besen das ganze Haus aus. Symbolisch für alles Böse fegen sie den Unrat aus Haus und Hof zunächst auf die Straße hinaus, anschließend durch das Dorf. Die Straßen sind menschenleer, alle müssen schweigen. Wagt sich jemand vor das Haus, bekommt er von den Bärbeles mit dem Besen eins auf die Mütze. Punkt Mitternacht gehen die Bärbeles wieder heim. Sie treiben es zuweilen schlimmer als ihre männlichen Kollegen, die Klausen. Doch machen die Bärbeles ihre Härte wieder wett durch Geschenke, die sie - ähnlich dem Nikolaus - den Kindern geben.


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