In vielen Wohnzimmern und auch in den Kleiderschränken macht sich derzeit ein neuer Farbentrend breit: neutrale Farben sind angesagt: wie Beige, creme, weiß, helles grau und Pastell-Töne. Und in den sozialen Netzwerken inszenieren Influencer als "Vanilla Girls" einen bestimmten Life-Style mit diesen "Nicht-Farben". Er steht für Minimalismus, Naturverbundenheit, Nachhaltigkeit und eine gewisse Exklusivität.

Farben als Signalgeber

Der Farb-Trend hat es inzwischen sogar in die Kinderzimmer geschafft und daraus die quietschbunte Spielzeugwelt verbannt! Doch Farben – das ist ja schon lange bekannt – wirken nicht nur optisch, also als Hingucker. Sie beeinflussen auch unsere Psyche. Prof. Dr. Claus-Christian Carbon vom Lehrstuhl für Allg. Psychologie und Methodenlehre von der Uni Bamberg sagt auf BR Schlager, dass "Farben grundsätzlich ganz wichtig sind für uns, um Gegenstände oder andere Dinge voneinander abzugrenzen".

Deshalb sind zum Beispiel auch Blüten bunt und fallen somit viel besser auf in der grünen Pflanzenwelt. So sind beispielsweise auch die Farben der Ampel bewusst ausgewählt. Denn rot ist beispielweise auch eine typische "Erregungsfarbe", die unsere Aufmerksamkeit auf sich zieht.

Pastellfarben als Gegentrend

Der aktuelle Pastelltrend ist deshalb so angesagt, weil es früher angesagt war, viele Farben zu haben. Es gibt immer wieder Gegentrends, erläutert Professor Carbon und Farben sind eben dem Modetrend unterworfen. Auch das Kinderzimmer ist ein modischer Bereich, das heißt, in einer gewissen Weise ist es auch wohltuend, dass man zurückkommt zu einer nuancierten Farbwahl. Wo man Akzente setzen will, setze ich Farben ein und sonst nehme ich etwas Farbloses.

Auch wenn das grundlegend ein modischer Aspekt ist, können Naturfarben aber auch nachhaltiger sein: Je nachdem wie die Farben hergestellt sind.