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Tipps von Marion Reinhardt Johanniskraut – anerkanntes Heilmittel

Johanniskraut ist unsere bekannteste typische Mittsommerpflanze. Zerreibt man eine Blüte zwischen den Fingern, so tritt blutroter Saft aus. Wozu Johanniskraut nützlich ist, weiß unsere Kräuterpädagogin Marion Reinhardt.

Stand: 12.06.2023

Kein Heilkraut wurde wissenschaftlich so genau und gründlich untersucht wie dieses. Die Heilwirkung, besonders bei depressiven Verstimmungen, ist belegt. Auch gegen Angstzustände hilft es. Schon im Mittelalter wurde das Johanniskraut gegen Melancholie verwendet, was aber in Vergessenheit geriet, bis die Schulmedizin in den 1970er-Jahren die antidepressive Wirkung in medizinischen Studien bewies. Seitdem ist Johanniskraut das wichtigste pflanzliche Antidepressivum. Das Johanniskraut bringt wärmende Sonnenstrahlen in depressive Gemüter. Das wusste schon Paracelsus im Mittelalter und heutzutage wird dieses Wissen von der Schulmedizin bestätigt.

Hilft auch gegen Regelbeschwerden

Außerdem wirkt Johanniskraut krampflösend und hilft damit auch gegen Spannungskopfschmerz, die häufigste Kopfschmerzart überhaupt. Mit seinen krampflösenden Eigenschaften hat es auch gegen Frauenbeschwerden eine Menge zu bieten. Das aus den Blüten angesetzte Rotöl wird als Einreibemittel bei Hexenschuss, Gicht, Rheuma, zur Schmerzlinderung und Wundheilung, nach Verrenkungen und Verstauchungen, bei Blutergüssen und Gürtelrose verwendet, kann aber auch innerlich angewandt werden. Auch leichte Verbrennungen, infizierte Wunden, Geschwüre und Neuralgien können durch Johanniskraut-Öl gelindert werden. Aufgrund seiner Vielfältigkeit gehört es in jede Hausapotheke.

Rezept:

Ein helles schraubglas locker mit Blüten und Knospen (es dürfen auch ein paar Blätter dabei sein) füllen. Mit einem guten Bioöl (Oliven, Sonnenblumen oder Mandel) übergießen bis alle Pflanzenteile gut bedeckt sind. Dann das Glas verschließen und in die Sonne stellen. Einmal täglich schwenken, so dass alles Kraut immer mit Öl bedeckt ist. So lange stehen lassen, bis sich das Öl rot färbt. Das dauert gut sechs Wochen. Danach durch ein feines Sieb oder ein Mulltuch filtern und in dunkle Flaschen abfüllen. Hält etwa ein Jahr. Man reibt sich damit ein oder kann das Öl auch innerlich einnehmen. Beides macht vor allem helle Haut lichtempfindlich, also nicht in der Sonne brutzeln.


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