Frau Mahn, welche Arten von Salbei eignen sich am besten für die Küche?

"Die Gattung Salvia umfasst rund 900 Arten. Doch nicht alle besitzen ätherisches Öl. Der bei uns gebräuchlichste zum Würzen wie auch in der Heilkunde ist Salvia officinalis, der Gartensalbei."

Wozu passt Salbei und warum dazu?

"Als Speisewürze werden die frischen und getrockneten Blätter ganz, geschnitten oder gemahlen genutzt. Das ätherische Öl sowie die Gerbstoffe geben ein herb-würziges Aroma und die Bitterstoffe einen betont bitteren Geschmack. Getrocknet kommt noch ein Kampferduft dazu, was dann diesen „Gesundgeruch“ ausmacht. Salbei ist ein Würzklassiker in der italienischen Küche wie bei Saltimbocca und Ossobuco oder mit geschmelzter Butter als ideale Begleitung zu Ravioli, Tortellini, Gnocchi und Polentaschnitten. Im Zusammenspiel mit Fett verliert sich dann die starke Bitternote.

Sonst ist er vielseitig einsetzbar zu Gans, Ente, Lamm. Schweinefleisch, Pilze, Bohnen und fetten Fisch wie Aal."

Salbei ist auch als Heilkraut bekannt. Welche Wirkung wird ihm zugeschrieben?

"Sein Name leitet sich vom lateinischen „salvare“ ab, das „Heilen“ bedeutet. Neben seiner positiven Wirkung auf die Verdauung ist es vor allem die antivirale und entzündungshemmende Kraft, die bei Erkältungssymptomen sowie Entzündungen im Mund- und Rachenraum hilft."

Auch im Garten ist er ein Zierde, weil er so toll blüht! Worauf muss ich da achten, damit ich möglichst lange Freude an der Pflanze habe?

"Der aus dem Mittelmeerraum stammende Salbei ist ein wintergrüner Halbstrauch, der trockene, karge Böden, frei von Staunässe und sonnige Standorte mag. Er blüht von Juni bis in den Oktober. Der obere Teil sollte bei Wintereinbruch geschützt werden mit einer Abdeckung durch Jute oder Vlies.

Geerntet wird Salbei am besten vor der Blüte. Denn dann ist seine Aromakraft am intensivsten ausgeprägt. Auch kurz danach kann die Pflanze noch geschnitten werden, doch sollten hier die verholzten Teile ausgespart werden, da die Pflanze sonst geschädigt wird."

Haben Sie auch ein Rezept für die Erkältungsphase?

"Schon Pfarrer Sebastian Kneipp verordnete Salbeitee als Gurgelmittel. Denn als Gurgellösung schafft der Lippenblütler Erleichterung bei schmerzhaften Halsentzündungen. Hierfür 5g geschnittene Salbeiblätter (frisch oder getrocknet) mit 200 ml kochend heißem Wasser übergießen. Den Aufguss 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen, dann abseihen. Mehrmals am Tag mit dieser Flüssigkeit gurgeln."