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BR Heimat - Kirche Religion - Die Dokumentation

Missbrauchsopfer fühlen sich von der Katholischen Kirche hingehalten - Symbolbild (Rückenansicht eines Mannes in der Kirche)  | Bild: picture alliance_dpa_Fabian Strauch

Sonntag, 26.05.2024
09:05 bis 10:00 Uhr

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Religion - Die Dokumentation
Kampf um Entschädigung
Missbrauchsopfer fühlen sich von der Katholischen Kirche hingehalten
Von Gabriele Knetsch


Immer mehr Betroffene melden sich bei den Missbrauchsbeauftragten der Diözesen - und hoffen auf eine Entschädigung, oder eine "Zahlung in Anerkennung des Leids" wie die offizielle Bezeichnung bei der Katholischen Kirche heißt. Aber fließt das Geld auch? Über die Höhe der Zahlung entscheidet die Unabhängige Kommission für Anerkennungsleistungen in Bonn (UKA). Missbrauchs-Opfer berichten immer wieder von Hürden. Ehemalige Heimkinder aus Feldafing, die mehrere Priester als Täter benennen, sollen gegenüber einer Diözese ihre Glaubwürdigkeit durch ein psychiatrisches Gutachten beweisen - obwohl sie von einer anderen bereits als Missbrauchsopfer anerkannt wurden. Das Bistum Augsburg hatte bei einem Betroffenen die Zahlung des von der UKA festgesetzten Betrags verweigert, weil der viel zu hoch sei. Gehören die Missbrauchstäter einem Orden an, können Entschädigungen gering ausfallen - wenn der Orden dem Anerkennungsverfahren nicht beigetreten ist. Grundsätzlich gilt: Die Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs in Deutschland passiert durch die Kirchen selbst - Zahlungen werden von diesen freiwillig geleistet. Ein Anspruch darauf besteht nicht.

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