BR Heimat

Bayern - Land und Leute Bayerwald Granit in Zeiten der Globalisierung

Die beiden Geschäftsführer des "Granitzentrums", Ludwig Bauer (l.) und Winfried Helm (r.), sitzen im Logo des Granit-Gebäudes in Hauzenberg im Bayerischen Wald | Bild: picture-alliance/dpa

Sonntag, 11.10.2015
15:05 bis 16:00 Uhr

BR Heimat

Steiniger Weg in eine bessere Zukunft
Der Bayerwald-Granit in Zeiten der Globalisierung
Von Ulrich Zwack
Als Podcast verfügbar
Wiederholung von 13.30 Uhr, Bayern 2

Der Bayerische Wald und sein Granit: das ist eine Jahrtausende alte Geschichte. Die Vielfalt der Gesteine ist groß: Die Farben reichen von dunkelgrau bis graugelb, die Strukturen von fein- bis grobkörnig. Granit ist witterungsbeständig, langlebig, schön und wertvoll. Generationen von Menschen haben in gefährlicher und harter Handarbeit den Stein gebrochen und bearbeitet, bis in den 1990er Jahren die große Krise kam: Die Nachfrage nach herkömmlicher Spaltware brach dramatisch ein; die billige Konkurrenz aus China und Indien zwang viele Granitwerke in der Region zum Aufgeben.1991/92 streikten die Steinhauer im Bayerischen Wald über zehn Monate lang, weil die Arbeitgeber die Akkordlöhne um 20 Prozent kürzten. Es war der längste Branchen-Arbeitskampf in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Den Niedergang einer einstmals blühenden Industrie konnte auch er nicht verhindern. Inzwischen hat sich das Blatt wieder gewendet: Immer mehr Unternehmen entwickeln innovative Produkte und erschließen sich damit neue Märkte. Planer und Architekten schätzen zunehmend den Naturstein aus dem Bayerischen Wald. Wie spektakulär sich dieser verarbeiten lässt und wie vielfältig die Anwendungsmöglichkeiten in unserer modernen Zeit sind, zeigt das Granitzentrum "Steinwelten" in Hauzenberg im Passauer Land: ein weltweit einmaliges Projekt mit einer spektakulären Architektur in einem aufgelassenen Steinbruch. Die Museums-Macher arbeiten eng mit den Firmen in der Region zusammen, erspüren gemeinsam Trends, entwickeln Ideen. Über zehn verschiedene Sorten Granit werden derzeit im Bayerischen Wald abgebaut und verarbeitet; die größten Steinbrüche befinden sich zwischen Hauzenberg und Fürstenzell. High-Tech-Maschinen haben die schwere Arbeit übernommen.
Granit - ein Werkstoff mit Zukunft? Ulrich Zwack ist dieser Frage nachgegangen, im Steinbruch und im Museum.