BR Heimat

BR Heimat - Treffpunkt Blasmusik Moderation: Stephan Ametsbichler

Georg Fürst, Obermusikmeister | Bild: „Fränkische Tageszeitung“ / Ausgabe Montag, 26. Juni 1933

Samstag, 28.03.2020
12:05 bis 13:00 Uhr

BR Heimat

Mit dem Infanterie-Leibregiment auf den Schlachtfeldern des 1. Weltkriegs
Zum 150. Geburtstag des bayerischen Marschkomponisten und Obermusikmeisters Georg Fürst

Biographische Notizen von Stephan Ametsbichler

Am 23. März 1870, vor 150 Jahren, wurde er in Feuchtwangen geboren, Georg Fürst, der später bisweilen mit dem Etikett „General mit Pauken und Trompeten“ versehen wurde.

Zusammen mit dem „Königlich Bayerischen Infanterie-Leib-Regiment München“ waren er und das Musikkorps dieses renommierten bayerischen Regiments während der vier Jahre des ersten Weltkrieges kreuz und quer durch Europa geschickt worden. Die „Leiber“ waren die Feuerwehr, die überall dort eingesetzt wurde, wo es gerade besonders brannte: in Frankreich, Südtirol, Serbien, Rumänien und Oberitalien; manchmal für Monate, manchmal aber auch nur für ein paar Wochen.

Und überall, wo Soldaten und Musiker eine Schlacht geschlagen hatten, setzte Fürst ihnen ein musikalisches Denkmal: ob an den Flussufern des Isonzo, Tagliamento und Piave, oder im Gelände rund um den 1000m hohen Odobeºti in Rumänien.

Mehr als 40 Märsche markieren so die Gefechts-Stationen des Infanterie-Leib-Regiments und seiner Heerführer. Eröffnet hat diesen Reigen ein Marsch, den Georg Fürst als Erinnerung an das erste siegreiche Gefecht des Infanterie-Leib-Regiments am 12. August 1914 in der Nähe der lothringischen Gemeinde Badonviller komponiert und folglich auch Badonviller Marsch genannt hatte.

Gut 20 Jahre später wurde der als eingedeutschter Badenweiler Hitlers bevorzugter Auftrittsmarsch, an dem auch 75 Jahre nach Ende des 3. Reiches immer noch der Makel nationalsozialistischer Beschmutzung haftet.

Und auch damit hat sich Stephan Ametsbichler in seinem biographischen Streifzug auseinandergesetzt.