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Christian Springer Kabarett mit Herz und Hirn

Christian Springer macht seinem Namen alle Ehre: Er springt, grantelt, lärmt und wütet – und holt dabei kaum Luft. Mittlerweile hat der Münchner Kabarettist seine legendäre Fonsi-Uniform an den Nagel gehängt. Noch immer aber kämpft er mit Leidenschaft für mehr Rückgrat in der Politik, mehr Solidarität in der Gesellschaft und mehr Menschlichkeit in der Welt.

Stand: 09.05.2016

Christian Springer | Bild: Günter Schmied

Kraftvolle Bühnenpräsenz

Christian Springers Bühnenprogramme sind hochpolitische Dauerbrenner, die ihm seit Jahren ein breites Stammpublikum bescheren - auch deswegen, weil "der Springer" kein Blatt vor den Mund nimmt und sich stets kritisch zu den aktuellen Geschehnissen in Politik und Gesellschaft äußert. Für seine kraftvolle Bühnenpräsenz und seinen nachhaltigen Umgang mit Themen aus Politik und Gesellschaft wurde der Münchner Kabarettist 2013 mit dem Hauptpreis des Bayerischen Kabarettpreises geehrt.

"Christian Springer kennt sein Bayern in- und auswendig und schaut seinen Landsleuten tief in die Seele. Darüber hinaus gelingt es ihm, seine Erkenntnisse unverfälscht und auf Augenhöhe an sein Publikum zu vermitteln. Seine blitzgescheiten und anarchischen Gedanken präsentiert er natürlich und harmlos, auch wenn sie kurzerhand das gesamte Gesellschaftssystem in Frage stellen."

Jurybegründung zum Bayerischen Kabarettpreis 2013

Kabarett-Geschichtenerzähler

Bekannt wurde Christian Springer in seiner Rolle als "Fonsi", dem passionierten Grantler und blau uniformierten Kassenwart von Schloss Neuschwanstein. Mit Aktentasche unter dem Arm und Mütze auf dem Kopf machte sich der Fonsi für die so genannten "kleinen Leute" stark. Mittlerweile hat Christian Springer die Uniform abgelegt und die Mütze an den Nagel gehängt. In seinem aktuellen Bühnensolo, das er schlicht "TROTZDEM" nennt, tritt er dem Publikum als Kabarett-Geschichtenerzähler entgegen. Nach wie vor aber stellt er den Menschen in den Mittelpunkt seiner satirischen Betrachtungen. Wer den "Schlachthof" (das Kabarettformat von Christian Springer und Michael Altinger im Bayerischen Fernsehen) kennt, der weiß, wie deutlich er dabei werden kann.

Echte Leidenschaft

Christian Springers Empörung ist nicht gespielt, sondern entspringt einer echten Leidenschaft. Er ist ein Künstler, der sich nicht nur auf der Bühne echauffiert, sondern auch privat engagiert. Mit seinem Hilfsverein "Orienthelfer" setzt sich Christian Springer für die Opfer des Syrienkonflikts ein. Seit 2011 reist er regelmäßig in den Libanon, nach Jordanien und Syrien, um vor Ort Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten.

"Also wenn Sie mich fragen: Der Mann nervt! Weil er mir dauernd ein schlechtes Gewissen macht. Es hat doch früher gereicht, dass man als Comedian Geschichten aus dem Supermarkt oder Witze über Veronika Ferres erzählt hat. Als ernsthafter linker Kabarettist hast du die klassische Sozialbeschwerde gemacht: Politikerbashing inklusive mittelmäßiger Merkel-Parodie und propagierter Solidarität mit dem kleinen Mann.

Das kam an beim Publikum, das hat sich immer gut verkauft bei Weihnachtsfeiern von Versicherungen und Gynäkologen-Kongressen. Und jetzt kommt er daher, der Springer, und mokiert, dass nicht nur die Politiker sich zu weit von den Menschen entfernt haben, sondern auch die politischen Kabarettisten. Und er zieht etwas daher, was schon lange nicht mehr en vogue ist, nämlich Anstand."

Laudatio von Monika Gruber beim Bayerischen Kabarettpreis 2013


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