Bayern 2 - Hörspiel


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Geschlechterverhältnisse Karlsruher Postulate fordern mehr Gleichberechtigung im Kulturbetrieb

Ob in der Literatur, im Kino, Theater oder Hörspiel: Männer erzählen, Frauen werden erzählt. Daran hat sich auch im Jahre 2019 nicht viel geändert. Im Rahmen der ARD Hörspieltage erarbeitete ein Team Richtlinien, wie mehr Gleichberechtigung im Kulturbetrieb möglich ist. Die BR-Hörspielabteilung will sich die Karlsruher Postulate zu Herzen nehmen und arbeitet an einem zunehmend weiblicheren Programm.

Von: Valerie Trebeljahr

Stand: 17.12.2019 | Archiv

Karlsruher Postulate | Bild: ARD

Auch im Jahre 2019 - zwei Jahre nach Metoo, der Gründung eines Runden Tisches von Kulturstaatsministerin Monika Grütters und diversen Gleichstellungsinitiativen wie Pro Quote Regie - sieht es mit der Gleichberechtigung im Kulturbereich immer noch ziemlich mau aus: Immer noch sind zu wenige Schlüsselpositionen weiblich besetzt, immer noch werden Frauen für die gleiche Arbeit schlechter bezahlt. Und immer noch agieren in den Spielfilmen und anderen fiktionalen Werken mehr Männer mit einem deutlich höheren Dialoganteil, werden Frauen stereotyp erzählt.

Im Rahmen der ARD Hörspieltage im November 2019 haben an die hundert Kulturschaffende, Dramaturginnen und Dramaturgen, Redakteurinnen und Redakteure, Künstlerinnen und Künstler, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einen Tag lang diskutiert und in verschiedenen Workshops Richtlinien erarbeitet, die nun als "Karlsruher Postulate" veröffentlicht wurden.

Mehr Mut zu Diversität

Parität bei den Spielplänen im Fernsehen, Theater, Kino, Oper und Hörspiel, Parität bei Spitzenpositionen und Moderationen sowie in den Jurys, so lauten die wichtigsten Forderungen. Unabdingbar auch eine gleichberechtigte Bezahlung sowie eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen in Hinblick auf Familienaufgaben, nicht zu vergessen eine geschlechtergerechte Sprache.

Nur wenn Verantwortliche sich selbst und die eigenen Produktionsprozesse hinterfragen, kann der Wandel gelingen. Auch die Hörspielmacher des Bayerischen Rundfunks mussten sich bei der Überprüfung des Repertoires an die eigene Nase fassen. Aber: Wir arbeiten daran - an einem zunehmend weiblicher werdenden Programm!

Weitere Informationen zu den Karlsruher Postulaten finden Sie beim WDR.
Die Forderungen selbst können Sie hier downloaden:


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