Bayern 2

     

Bayern 2 extra Bayerische Energiegeschichte

Wasserfall | Bild: colourbox.com

Donnerstag, 22.03.2012
21:03 bis 22:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Bayerns blaues Gold
Ein Spaziergang durch die bayerische Energiegeschichte
Von Maximiliane Saalfrank und Thies Marsen

Sehen sollte sie niemand, jedenfalls nicht nach Meinung des Hauses Wittelsbach, diese neue Form der Energieerzeugung. Und so kommt es, dass sich das Münchner Maxwerk, eines der ersten bayerischen Wasserkraftwerke hinter einem barocken Lustschlösschen verbirgt. Mit ihm beginnt 1865 die Geschichte der gezielten Nutzung von Wasserkraft für die kommunale Stromerzeugung in der Landeshauptstadt. Über 100 Jahre später setzt München immer noch auf die Wasserkraft mitten in der Stadt: Im August 2010 geht das Praterkraftwerk in Betrieb. Auch die Stadt Landshut, die seit 1906 Wehre und Mühlen an der Isar nutzt, um Strom zu gewinnen, gehört zu den ersten kommunalen Energieerzeugern in Bayern.

Doch die Nutzung der Wasserkraft verändert nicht nur die Flusslandschaften in den Städten. Überall im Land, auch an den kleinsten Flüssen und Bächen entstehen "Werkeln" wie die kleinen Kraftwerke von den Einheimischen genannt werden. Wilde Gebirgsflüsse mit hoher Fließgeschwindigkeit wie Lech, Iller, Isar, vor allem aber der Inn werden begradigt, aufgestaut, eingedämmt und ihrer Auen beraubt. Von der Tiroler Grenze bis fast vor Passau reiht sich am Inn Staustufe um Staustufe. In Bayern gibt es gegenwärtig an die 5000 Wasserkraftwerke, und der Ausbau geht weiter. Aber die Suche nach neuen Energiekonzepten reißt auch alte Wunden wieder auf: die Diskussion um den Ausbau der Salzach für die Stromgewinnung ist wieder aufgeflammt, unerbittlicher als je zuvor.

Maximiliane Saalfrank und Thies Marsen beleuchten die Entwicklung der bayerischen Wasserkraft genauso wie neue Energiekonzepte im alpinen Bereich. Sie nehmen uns mit auf einer Zeitreise durch ein ganz besonderes Kapitel bayerischer Energiepolitik.