Bayern 2

     

Bayern - Land und Leute Albrecht Dürer in Venedig

Albrecht Dürer, Selbstbildnis | Bild: picture-alliance/dpa

Sonntag, 17.06.2012
13:30 bis 14:00 Uhr

BAYERN 2

"Hier bin ich ein Herr"
Albrecht Dürer in Venedig
Von Dietrich Leube
Als Podcast verfügbar

Werk und Bedeutung Albrecht Dürers sind ohne die Reisen des jungen Malers nach Venedig nicht vorstellbar. Mehr noch: fünfhundert Jahre später erscheint seine Begegnung mit den Bildwerken der italienischen Renaissance als Epochenwende in der deutschen Malerei. Als erster seiner Zunft überquert der Malergeselle Dürer die Alpen, entdeckt mit 23 Jahren in Venedig das Wesen und die Formen der Renaissance.
Die Frucht seiner Italienreise 1494-1495 sind die berühmten Aquarelle aus Südtirol, die ersten selbständigen Landschaftsbilder der abendländischen Malerei. Die zweite Reise, zehn Jahre später, sollte dann seinem Werk und seinem wachsenden Selbstbewusstsein die entscheidenden Impulse vermitteln, an denen sich sein gesamtes Schaffen ausrichtete, das wiederum die Entwicklung der Kunst seiner Zeit bestimmen würde. Im Alleingang hat Dürer, der aus spätgotischem Handwerk herausgetretene Künstler, die Renaissance nach Norden geholt, ein neues autonomes Menschenbild aus der Erneuerung der Antike.
Dietrich Leube hat die Briefe gesichtet, die Dürer während seines zweiten – ausgedehnten – Venedig-Aufenthalts an seinen Freund und Gönner, den Handelsherrn Willibald Pirckheimer, schrieb; sie geben ein beredtes Zeugnis seiner Beobachtungen, Erfahrungen und Stimmungen und sind zugleich Streiflichter aus der Lagunenstadt. - Ein Beitrag zur großen Dürer-Ausstellung, die vom 24. Mai bis 2. September im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg zu sehen ist.