Bayern - Land und Leute Max Zillibiller

Max Zillibiller
Ein roter Rebell wird schwarz
Von Justina Schreiber
BR 2019

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

In München ist Revolution! Eine Gruppe kommunistisch gesinnter Studenten will die Universität vom Muff befreien - allen voran Max Zillibiller (1896-1970), damals 22 Jahre alt. Der Kommerzienratssohn fordert, die Hochschule auch für "befähigte Proletarier und Bauern" zu öffnen. Und die Studierenden sollen mehr Mitspracherecht erhalten. Pustekuchen! Als die Räterepublik niedergeschlagen wird, landen die jungen Revoluzzer im Gefängnis. Auch Max Zillibiller wird wegen kommunistischer Umtriebe zu Festungshaft verurteilt. Später gründet er eine höchst innovative Land-WG im oberbayerischen Rachertsfelden. Doch das zukunftsweisende Projekt scheitert ebenfalls. Erst als er in Hindelang die Käsefabrik des Vaters übernimmt, kommt sein Leben in ruhigere Bahnen.

Es dauert eine Weile, bis sich Max Zillibiller wieder politisch engagiert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wird er Bürgermeister, dann sogar Landtagsabgeordneter. Aber nun steht er nicht mehr links außen, sondern ist ein hoch angesehenes Mitglied der neugegründeten CSU. Von 1955 bis 1965 amtiert er auch als Vorsitzender des Rundfunkrats des Bayerischen Rundfunks.