Wer wusste was? Das Eigenleben des BND
Das Bundeskanzleramt will nicht gewusst haben, dass der BND für den US-Gehimedienst NSA Daten abhörte. Die Abhöraffäre geht zurück in die Zeit der rot-grünen Koalition unter Bundeskanzler Gerhard Schröder.
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Juli 2001
Frank-Walter Steinmeier war damals verantwortlich für die Geheimdienste.
Juli 2001
Kanzleramtsminister Frank-Walter Steinmeier
Frank-Walter-Steinmeier ist als Kanzleramtsminister unter Kanzler Gerhard Schröder zuständig für den BND. Er befürwortet nach den Anschlägen von 9/11 eine verstärkte Zusammenarbeit mit den USA.
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April 2002
BND-Abhörstation in Bad Aibling
April 2002
Eikonal-Vertrag
BND und NSA einigen sich darauf, die Abhörstation in Bad Aibling gemeinsam zu nutzen und bilden damit die Grundlage für die Operation Eikonal.
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Juli 2003
Der ehemalige Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), August Hanning
Juli 2003
Glotaic beschlossen
August Hanning unterschreibt einen Vertrag mit der CIA, um Daten eines Internetanbieters in Deutschland abzufangen. Die Bundesregierung war angeblich eingeweiht.
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März 2004
Die Kanzleramtsrunde entscheidet sich gegen eine Informationsweitergabe an die G-10-Kommission.
März 2004
Telekom-Vertrag
Der BND schließt einen rückdatierten Vertrag mit der Telekom über Datenlieferung.
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Oktober 2004
Der Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), Ernst Uhrlau
Oktober 2004
Eikonal verschwiegen
Das Kanzleramt beschließt mit Ernst Uhrlau, dass die G10-Kommission, die über die Notwendigkeit und Zulässigkeit sämtlicher durch Nachrichtendienste durchgeführten Datenüberwachung entscheidet, nicht informiert wird.
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Januar 2005
Januar 2005
NSA-Selektoren
Dem BND fällt auf, dass die NSA nach anderen Selektoren abfischt, als vertraglich vereinbart.
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September 2006
BND-Chef Gerhard Schindler
September 2006
Glotaic beendet
Die Operation Glotaic wird offiziell beendet, die Ursachen bleiben unklar.
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Juli 2008
Ließ der BND gezielt alle Leitungen für die NSA austrocknen?
Juli 2008
Eikonal beendet
Die Operation Eikonal wird offiziell beendet – angeblich weil der Ertrag nicht groß genug war.
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Juni 2013
Juni 2013
Auslöser "Prism"
Zeitungen in den USA und GB berichten, dass die NSA Rechner von Internet-Firmen anzapft. Schon 2007 wurde das Programm mit dem Namen "Prism" ins Leben gerufen.
>> Audio: Bärbel Wossagk, B5 aktuell -
Juni 2013
Juni 2013
Kampf gegen den Terror
Präsident Obama verteidigt "Prism" im Kampf gegen den Terror. Auch die Briten haben von dem Programm profitiert.
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Juni 2013
Juni 2013
Snowden "im Auftrag der Freiheit"
Der britische "Guardian" veröffentlicht ein Interview mit Edward Snowden, der hinter den Enthüllungen der Medien steckt. Kurz vorher war er nach Hongkong geflohen und wartet auf Asyl.
>> Video: Ralf Thume, Rundschau -
Juni 2013
Juni 2013
G20-Gipfeltreffen ausspioniert
Der "Guardian" berichtet, dass der britische Geheimdienst Teilnehmer des G20-Gipfels in London ausgespäht habe.
>> Audio: Barbara Wesel, B5 aktuell -
Juni 2013
Juni 2013
Snowden auf der Flucht
Snowden flieht nach Moskau, von wo aus er nach Südamerika weiterreisen will. In Equador soll er einen Asylantrag gestellt haben.
>> Video: Tessa Siebenhüner, Rundschau -
Juni 2013
Juni 2013
Snowden in Moskau
Russlands Präsident bestätigt, dass Snowden in Moskau ist. Er wolle ihn nicht an die USA ausliefern.
>> Video: Birgit Rätsch, Rundschau -
Juni 2013
Juni 2013
EU im Visier
"Der Spiegel" berichtet, dass US-Geheimdienste auch die EU ausgepäht haben soll. Insbesondere in Deutschland sei der US-Geheimdienst besonders aktiv.
>> Video: Markus Langenstraß, Rundschau -
Juli 2013
Juli 2013
Scharfe Kritik an Friedrich
Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich teilt auf einer Pressekonferenz in den USA mit, die USA wollen Deutschland künftig besser informieren.
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Juli 2013
Juli 2013
BND angeblich seit Jahren informiert
Der BND habe seit Jahren von der Datenerfassung der NSA gewusst, berichtet die "Bild"-Zeitung. Grüne und Linkspartei fordern einen Untersuchungsausschuss.
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Juli 2013
Juli 2013
Merkel vertröstet
Der Zweck heilige nicht die Mittel, sagt Bundeskanzlerin Angela Merkel und stellt damit klar, dass im Kampf gegen den Terror nicht alle Möglichkeiten der Überwachung erlaubt seien. Aber, so Merkel: "Ich kann doch nur zur Kenntnis nehmen, dass unsere amerikanischen Partner Zeit für die Prüfung brauchen."
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Juli 2013
Juli 2013
Verfassungsschutz und NSA
Das Bundesamt für Verfassungsschutz räumt ein, dass es derzeit ein NSA-Spähprogram teste. Der "Spiegel" berichtete, dass sich der BND für eine lockere Auslegung der Datenschutzgesetze bemühe, um die Zusammenarbeit mit der NSA zu erleichtern.
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März 2015
NSA-Untersuchungsausschuss
März 2015
Aufklärung
Der NSA-Untersuchungsausschuss verlangt vom BND Aufklärung über die Selektoren.
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April 2015
Die Bundeskanzlerin äußert sich zu den Abhöraktionen.
April 2015
Distanz zum BND
Das Bundeskanzleramt geht auf Distanz zum BND. Unklar ist nach wie vor, wer was wann wusste und wer die Verantwortung trug.