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Wassermangel in Bayern Zu wenig Wasser unterm Kiel

Dass für viele Fische und andere Wasserlebewesen so wichtige Restwasser an Wasserkraftwerken wird von den Behörden nur stichprobbenartig kontrolliert. Es gibt viele Verstöße, die vom Landesfischereiverband vergeblich kritisiert werden. Vor drei Wochen wurden fünf Kraftwerksbetreiber wegen zu wenig Restwasser sogar angezeigt.

Von: Rudolf Erhard

Stand: 09.07.2015

Wasserkraft in Bayern | Bild: picture-alliance/dpa

Rund 70 Prozent der 4.250 bayerischen Wasserkraftwerke sind sogenannte Ausleitanlagen. Das Wasser wird vom Fluss oder Bach über Rohre oder Kanäle abgezweigt und zur Stromerzeugung durch die Turbinen geleitet. Rund um das Kraftwerk fließt dann aber immer wieder so wenig Wasser, dass dadurch Fische und sonstige Wasserlebewesen massiv geschädigt werden können. Die Restwasserausleitung zum Schutz des Fischbestandes wird bei vielen Kraftwerken nicht einmal zur Hälfte erfüllt.

Wenig Kontrollen wegen fehlendem Personal

Problem mit den bayerischen Wasserkraftwerken: Sie lassen Fischen zu wenig Restwasser.

Das Umweltministerium veröffentlichte auf BR-Anfrage für letztes Jahr bei 1.300 untersuchten Wasserkraftwerken 20 Prozent Verstöße. Viele der für Kontrollen zuständigen Landratsämter fühlen sich personell überfordert. Kein Wunder, wenn in mehr als der Hälfte der Landkreise jeweils zwischen 20 und 165 Wasserkraftwerke stehen. Der SPD-Abgeordnete Scheuenstuhl hat den Bericht an den Landtag über die Restwasserkontrollen  gefordert und macht dazu einen einfachen Vorschlag.

"Es werden ganz einfach Eichmarken gesetzt und dann weiß man, wie viel Wasser entnommen wird."

Harry Scheuenstuhl, Landtags-SPD

Das Umweltministerium hat für heute im Landtag neue Zahlen zu Restwasserkontrollen angekündigt.


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