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Tod von Wolfram Siebeck Deutschland verliert seinen kritischen Gourmet

Der Gastronomiekritiker Wolfram Siebeck ist gestorben. Wie seine Familie bestätigte, erlag der Autor am Donnerstag nach kurzer Krankheit im Alter von 87 Jahren. Der vor allem als Gastronomiekritiker bekannt gewordene Journalist lebte bis zuletzt auf Schloss Mahlberg im Badischen.

Stand: 07.07.2016

Wolfram Siebeck ist tot | Bild: picture-alliance/dpa

Er war Kolumnist und Buchautor - und insbesondere Gourmet: Mit Fast Food und Kochshows konnte Wolfram Siebeck nichts anfangen. Mit 87 ist der Gastro-Kritiker nun gestorben. Er schrieb für Zeitungen und Zeitschriften wie "Die Zeit" oder "Der Feinschmecker". Er veröffentlichte viele Bücher, zuletzt in diesem Jahr sein Werk "Siebeck. Kulinarische Skizzen". Seit 2011 betätigte er sich auch als Blogger - der letzte Beitrag für sein Reisetagebuch "Wo is(s)t Siebeck" erschien im Oktober 2015.

"Das Essen und Trinken ist vor mehr als 60 Jahren zu meinem Lebensinhalt geworden, so wie das Schreiben", hatte er vor seinem 85. Geburtstag gesagt. Eine Reise nach Frankreich brachte den in Duisburg geborenen Siebeck 1950 auf den Geschmack. Jahrzehntelang kämpfte Siebeck gegen Fast Food und Fertiggerichte. "Das, was der Masse gefällt, gefällt mir nicht", sagte er damals. Er hatte seinen Ruf als schreibender Querdenker gerne kultiviert.

Verfechter der "guten Küche" - bis zum Schluss

Altersmilde konnte er bei sich nicht feststellen. Es gab vieles, was ihm nicht schmeckte. Ärgern konnte er sich zum Beispiel über Kochshows im Fernsehen. Er nannte sie hysterisch. In Deutschland lebte Siebeck auf der Burg Mahlberg in der Nähe von Freiburg. Außerdem hielt er sich viel in Frankreich auf.


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