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AOK-Studie belegt Schlechte Stimmung im Job macht krank

Ein Lob kostet nichts – und bringt doch so viel. Eigentlich eine Binsenweisheit, aber die AOK-Studie zum Thema "Unternehmenskultur" zeigt: viele Chefs handeln nicht danach. Und das hat gravierende Folgen für Gesundheit und Fehlzeiten.

Von: Birgit Schmeitzner und Birgit Gamböck

Stand: 12.09.2016

Überarbeitung im Job | Bild: picture-alliance/dpa

Der Studie zufolge ist den Mitarbeitern Loyalität und Lob besonders wichtig. Doch nur 55 Prozent der Befragten hat das Gefühl, dass der Arbeitgeber hinter ihnen steht, gute Arbeit wahrnimmt und sie auch entsprechend würdigt. Wunsch und Wirklichkeit driften hier also weit auseinander. 

Und das hat Folgen: denn wer in seinem Job unzufrieden ist, wird öfter krank – sowohl körperlich als auch psychisch. Das wirkt sich dann auch auf Motivation und Leistungsfähigkeit aus, die Fehltage gehen nach oben. Die Studie, für die rund zweitausend Erwerbstätige befragt wurden, ergab:

Jeder vierte Arbeitnehmer, der sein Arbeitsumfeld schlecht bewertet, ist mit seiner Gesundheit ebenfalls unzufrieden. Bei den Befragten, die ihr Unternehmen positiv sehen, ist es nur jeder Zehnte. Zwei von drei Unzufriedenen berichteten beispielsweise von Rückenschmerzen oder Erschöpfung, bei den Zufriedenen war es nur ein Drittel. War die Stimmung mies, fehlte im vergangenen Jahr fast jeder Dritte (31 Prozent) mehr als zwei Wochen im Betrieb. Wurde das Arbeitsumfeld als positiv erlebt, war nur jeder Sechste mehr als 14 Tage weg. 

"Es gibt einen klaren Zusammenhang zwischen der Art und Weise, wie Beschäftige ihre Arbeit erleben, und ihrer Gesundheit. Jedes Unternehmen, egal welcher Branche, sollte dieses Wissen nutzen."

 Helmut Schröder, Wissenschaftliche Institute der AOK (WIdO)

Insgesamt fehlten im vergangenen Jahr etwas mehr Versicherte der AOK bei der Arbeit als 2014: Der Krankenstand stieg von 5,2 auf 5,3 Prozent. Im Schnitt blieb jeder Beschäftigte mit Attest damit 19,5 Tage zuhause. 


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