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Tod an der Wertach Prozess um Mord an 21-Jährigem beginnt

Es war Anfang Juli 2015, als ein Angler in Kaufbeuren die Leiche in der Wertach entdeckte. Für die Polizei war schnell klar: Der 21-Jährige wurde ermordet. Heute beginnt vor dem Landgericht Kempten der Prozess gegen die drei mutmaßlichen Täter.

Stand: 13.07.2016

Absperrbänder der Polizei am Fundort des Toten beim Fußgängersteg am Wertachweg in Kaufbeuren | Bild: BR/Rupert Waldmüller

Zwei 18-Jährige und ein 20-Jähriger sollen für den gewaltsamen Tod des 21-Jährigen verantwortlich sein und stehen deshalb ab heute wegen gemeinschaftlichen Mordes vor Gericht. Die Polizei hatte die drei Tatverdächtigen schon wenige Tage nach dem Leichenfund in der Wertach festgenommen, in der Untersuchungshaft hatten zwei von ihnen ein Teilgeständnis abgelegt.

Drogenschulden als Motiv

Der Fundort der Leiche an der Wertach

Das Opfer sollen die drei Angeklagten schon länger gekannt haben. Laut Anklage sollen sie ihren Freund getötet haben, weil sie ihm zusammen rund 3.800 Euro aus Drogengeschäften schuldeten. Der Getötete hatte laut Anklage wiederholt Drogen auf Kommission geliefert und verlangte zunehmend nachdrücklicher die Zahlung der Schulden. Die drei Männer sollen deshalb den Mord in einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in Kaufbeuren geplant haben. Dort soll einer der mutmaßlichen Täter 16 Mal von hinten mit einem langen Küchenmesser auf den 21-Jährigen eingestochen haben.

Täter wollten die Leiche verbrennen

Nachdem der 21-Jährige tot war, sollen die drei Angeklagten versucht haben, die Leiche in der Badewanne zu verbrennen. Da dies misslang, sollen sie den Toten unterhalb des Fußgängerstegs am Wertachweg abgelegt haben.

Wegen der Verletzungen an der Leiche war die Polizei schon früh von einem Gewaltverbrechen ausgegangen. Taucher hatten wenige Tage nach dem Mord ein Messer im Flussbett gefunden. Für den Prozess sind sieben Verhandlungstage angesetzt.


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