4

Nach Sieg Van der Bellens Bayerische Reaktionen auf Wahl in Österreich

Die Politiker in Bayern haben mit Erleichterung auf das Ergebnis der Bundespräsidentenwahl in Österreich reagiert. CSU und Freie Wähler weisen darauf hin, dass der neu gewählte Bundespräsident Alexander Van der Bellen nun die gespaltene Gesellschaft einen muss.

Von: Eva Lell

Stand: 05.12.2016

Austrian presidential candidate and former head of the Austrian Green Party, Alexander Van der Bellen | Bild: picture-alliance/dpa/Christian Bruna

Jungholz ist eine österreichische Enklave bei Bad Hindelang im Allgäu. Erleichtert sind dort Viele. Vor allem darüber, dass die Wahl vorbei ist und nicht angefochten wird. Die Meinungen über den Wahlausgang? Unterschiedlich.

Erleichtert sind viele Politiker in Bayern, weil der FPÖ-Kandidat verhindert wurde. Vorbehaltlos freuen können sich gerade Konservative nicht, wenn im Nachbarland Österreich ein Grünen-Politiker Bundespräsident wird. CSU-Chef Horst Seehofer formuliert deshalb vorsichtig: 

"Unter den gegebenen Umständen ist die Wahl in Österreich eine gute Entscheidung der Bevölkerung."

CSU-Chef Horst Seehofer

Aiwanger: "Van der Bellen muss gespaltene Gesellschaft einen"

Alexander Van der Bellen müsse jetzt als neu gewählter Bundespräsident die gespaltene Gesellschaft in Österreich einen und die Sorgen der Österreicher ernst nehmen, sagt der CSU-Europaabgeordnete Manfred Weber. Freie Wähler-Chef Hubert Aiwanger findet es bemerkenswert, dass Konservative, Sozialdemokraten und Grüne zusammenarbeiten mussten, um einen FPÖ-Kandidaten zu verhindern.

"Es ist schon erstaunlich, dass alle Kräfte zusammen halten mussten in Österreich, um den grünen Kandidaten durchzubekommen. Es ist ganz klar, dass die politische Mitte wieder gestärkt werden muss."

Hubert Aiwanger, FW-Chef

Gratulation von SPD und Grünen

Markus Rinderspacher

Verhaltene Freude also bei den Konservativen. Deutlich leichter tun sich die Politiker in Bayern, die links von der Mitte verortet sind. Markus Rinderspacher, der SPD-Fraktionschef im Landtag, gratulierte Alexander Van der Bellen. Für Rinderspacher hat der Wahlausgang im Nachbarland Symbolcharakter. Das Ergebnis zeige, dass die Angstmacher, die Rechtspopulisten, nicht jede Wahl gewinnen würden.

Für die Grünen-Fraktionschefin im Landtag, Margarete Bause, ist die Wahl Van der Bellens ein Zeichen der Hoffnung, dass sich die Vernunft durchsetzen kann in Europa. Sie fordert vom bayerischen Ministerpräsidenten, dass er auf Van der Bellen zugeht. Aus der Staatskanzlei heißt es dazu, dem neu gewählten österreichischen Bundespräsidenten werde in geeigneter Weise gratuliert.


4