35

Wendelsteinkircherl wiedereröffnet Kardinal Marx mahnt zur Bewahrung der Schöpfung

Sie ist die höchstgelegene Kirche Deutschlands und nun wieder offen: das Kircherl auf dem Wendelstein im Landkreis Rosenheim. Die Kirche wurde aufwendig saniert. Beim Festgottesdienst rief Kardinal Reinhard Marx die Menschen zur gewissenhaften Bewahrung der Schöpfung auf.

Stand: 11.06.2017

Das Wendelsteinkircherl auf dem Wendelstein . Der Grundstein für das Gotteshaus wurde am 1. Juli 1889 gelegt. Sie gilt als die höchstgelegene Kirche Deutschlands und wurde der Patrona Bavariae gewidmet. Am Sonntag, dem 11. Juni wird sie mit einem Festgottesdienst feierlich wiedereröffnet. | Bild: picture-alliance/dpa

Die Wiedereröffnung fand am Sonntag bei Bilderbuchwetter statt. Die Pfarrgemeinde Brannenburg hatte zahlreiche Prominenz und Ehrengäste geladen. Kardinal Marx, Erzbischof von München und Freising, spannte einen Bogen von der Wendelsteinkirche, die 1890 errichtet wurde, zu Gottes Schöpfung. Das "Haus der Schöpfung" gehöre "nicht einzelnen Personen, nicht einzelnen Kontinenten, sondern allen, dem Leben selbst", sagte er. Gerade heute sei diese gemeinsame Verantwortung "so wichtig", so Marx.

Der Kardinal erwähnte auch die Bedeutung des Pariser Klimaschutz-Abkommens, ohne aber namentlich auf den US-Präsidenten Donald Trump und den US-Ausstieg aus dem Abkommen einzugehen. Wenn es um Einzelinteressen gehe, "da gehen wir als Christen nicht mit", sagte der Erzbischof, der auch Vorsitzender der katholischen Deutschen Bischofskonferenz ist, laut Mitteilung des Ordinariats.

"Auch wenn wir nicht immer wissen, was wir genau tun sollen, gilt es, alle Bemühungen zu unterstützen, dieses Haus der Schöpfung zu beschützen."

Kardinal Marx

Materialtransport mit Zahnradbahn und Hubschrauber

Zwei Jahre ist die Kirche Patrona Bavariae unter erschwerten Bedingungen restauriert worden. Sämtliches Material musste mit der Zahnradbahn oder dem Hubschrauber auf gut 1.700 Meter Höhe gebracht werden. Der Gipfel ist 1.730 Meter hoch, das Kircherl liegt gut 100 Meter tiefer und ist Wind und Wetter ausgesetzt.

Mauerwerk, Dach und Glockentechnik wurden saniert, eine neue elektrische Läuteanlage installiert. Das vielfotografierte Fassadenmosaik, das einen segnenden Christus mit einer Weltkugel zeigt, wurde restauriert. Die Gesamtkosten summierten sich auf 700.000 Euro.

Bilder: Deutschlands höchste Kirche

Info:

Wer bequem auf den Wendelstein kommen will, kann entweder die Zahnradbahn in Brannenburg oder die Seilbahn in Bayrischzell nehmen. Fahrzeiten stündlich beziehungsweise halbstündlich ab 9.00 Uhr


35

Kommentieren

Renate E., Montag, 12.Juni 2017, 13:36 Uhr

9. Durchaus ein Grund zum freudigen Innehalten!

Der Marx hat endlich eine seiner richtigen Aufgaben wahrgenommen. Er verbringt ansonsten zu viel Zeit mit dem Sorgen um fremde Ethnien. Mich freut diese Renovierung und ich bin absolut nicht der Meinung, dass man das Geld hätte woanders einsetzen sollen. Es wird schon zu viel Geld woanders eingesetzt.

Werner, Montag, 12.Juni 2017, 07:25 Uhr

8. Laberlaber

Plattitüde plus X.

Nadine, Montag, 12.Juni 2017, 06:54 Uhr

7. Kircherlbau

Auf der einen Seite Donald Trump anprangern und dann für den Bau des Kircherl einen Hubschrauber verwenden. Wer geht denn da Sonntag für Sonnag zur Messe? Das Geld hätte die Kirche eher an Bedürftige spenden können.

Udo Pablitschko, Sonntag, 11.Juni 2017, 21:59 Uhr

6. "The show must go on..."

Eine etwas dürftige SHOW eines vom deutschen Steuerzahler spitzenbezahlten Schauspielers mit eher mäßigem Talent...

Nürnberger, Sonntag, 11.Juni 2017, 21:12 Uhr

5. ein eigener Beitrag zur Bewahrung von Schöpfung und Umwelt

Welchen Beitrag leistet der Herr Kardinal selbst zur Bewahrung der Schöpfung? War er etwa heute von München nach Brannenburg umweltfreundlich mit dem Meridian gefahren oder hat er sich standesgemäß mit viel CO2-Ausstoß in der Luxuskarosse chauffieren lassen? Sein Bambuerger Kollege brvorzugt üblicherweise die Mercedes S-Klasse, auch wenn mehrmals stündlich eine gute Bahnverbindung besteht

  • Antwort von Helmut, Montag, 12.Juni, 00:04 Uhr

    Man tut sich ja so leicht, von anderen zu fordern. Sind Sie schon mal mit der Bahn zum Wendelstein gefahren ? Dann wüssten Sie, daß man da auch sehr gut zu Fuß sein muss, da die Talstationen nicht gleich beim Bahnhof liegen. Warum fordern Sie nicht gleich, daß er auch zu Fuß auf den Wendelstein steigen sollte ? Wäre noch besser für die Umwelt.

  • Antwort von Johannes, Montag, 12.Juni, 02:15 Uhr

    Vollste Zustimmung!
    "Wasser predigen und Wein trinken" - typisch Kirche.
    Kardinal Marx lässt sich in einem 730er BMW chauffieren, sofern das noch aktuell ist.

    Davon mal abgesehen, der Erhalt des Wendelsteinkircherls, inklusive etlicher Heliflüge verursach sicherlich ordentliche Mengen an CO2-Ausstoß und Umweltschäden (Störung der empfindlichen alpinen Tierwelt z.B.).
    Versteht mich nicht falsch, selbst ich als eher ungläubiger Mensch finde es toll, dass wir so schöne Kirchen im Land haben und die auch erhalten.

    Aber ich will einfach darauf hinweisen - man kann nicht Umweltschutz predigen, während man vor einem Kircherl steht, dessen Erhalt solche Eingriffe in die Natur verlangt.

    Die Kirchenfunktionäre wollen uns sagen, wie wir zu leben haben, tragen aber selber keinerlei Verantwortung. Kein Umweltschutz, keine großen Spenden an Bedürftige, trotz Milliardenkonten der Bistümer.
    Moralapostel ohne Moral.
    Und dann wundern, wenn wir jungen Leute davon nix halten...