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Bayerischer Filmpreis Ehrung für Filmschaffende

Dieser festliche Abend birgt emotionale Höhepunkte und Überraschungen: Christoph Süß präsentiert die feierliche Verleihung der begehrten „Pierrots“ im Münchner Prinzregententheater

Von: Daniela Wartelsteiner

Stand: 17.01.2013

Das Münchner Prinzregententheater als wunderbare Kulisse für eine glamouröse Preisverleihung | Bild: BR/Foto Sessner

Der Smoking sitzt, sein Charme und seine Worte auch. Er verzichtet daheim aufs Fernsehen und geht selten ins Kino. Gleichzeitig leistet Christoph Süß Großes im Bayerischen Fernsehen, mit seiner wöchentlichen Politsendung „quer“ und seit vielen Jahren auch mit der Verleihung des Bayerischen Filmpreises in München. Der 45-Jährige ist heuer erneut mit seiner Kollegin Sandra Rieß von „on3- südwild“ Moderator der glanzvollen Feier am 18. Januar im Prinzregententheater. Doch er sieht sich an diesem Abend eher in einer anderen Rolle: „Bei einer Gala bin ich ein Kellner, der einfach sagt, jetzt bringe ich den nächsten schönen Gang: Guten Appetit.“ Das sei eine völlig andere Arbeit als bei seiner Sendung „quer“. Diese ist zwar auch zum Teil live, aber ohne Publikum. „Meine Aufgabe ist dort kommentierend und einordnend, um politische Dinge in einen Kontext zu bringen“, begründet Süß.

Eine riesen Gaudi

Mit Charme und Spitzen: Christoph Süß moderiert den Bayerischen Filmpreis

Der Bayerische Filmpreis hingegen ist eine feierliche Gala und der erste große Höhepunkt des Jahres. Der Preis wird seit 1979 jährlich von der Bayerischen Staatsregierung für hervorragende Leistungen an deutsche Filmschaffende verliehen. Er ist die höchstdotierte deutsche Auszeichnung nach dem Deutschen Filmpreis. Eine elfköpfige Jury entscheidet über die Preisträger. Das Bayerische Fernsehen (BFS) organisiert und überträgt die Gala – live. Für Christoph Süß ist dies mit einem „gerüttelt Maß an Aufregung verbunden und einer bestimmten Körperchemie“, die er sehr genießt. Parallel zu den ersten zwei „quer“-Sendungen im Jahr bereitet er sich auf die Gala vor. Zwischendurch ist es für ihn „eine Zumutung, aber gleichzeitig eine riesen Gaudi“, freut sich der Sendlinger. Dass Süß Spaß an der Sache hat, weiß auch der zuständige Redakteur und Produzent des Bayerischen Filmpreises beim BFS, Thomas Sessner. Der Chef der „Kino Kino“-Redaktion organisiert zum zwölften Mal die Gala und schätzt die Qualitäten des Moderators. „Christoph Süß macht es so gut und so charmant, dass alle schon ganz neidisch auf uns sind.“ Auch seine Gabe, Situationen, die auf der Bühne vom geplanten Ablauf abweichen, gekonnt zu überspielen, lobt Sessner: „Wenn irgendwo hinter den Kulissen was schief geht oder irgendein Timing nicht sitzt – irgendwas passiert immer bei einer 135-Minuten-Livesendung – Sie merken es nicht, weil Christoph vorne wieder eine Geschichte daraus macht.“ Und dann noch diese wohldosierten „Wortspitzen, die Süß in der Gala ab und zu setzt“.

Thomas Sessner: Redakteur, Produzent und Dramaturg des Bayerischen Fernsehpreises

Thomas Sessner kann neben dem Moderator auch auf sein Team zählen, das aus etwa 100 Mitarbeitern besteht: „Eine kleine eingeschworene Gemeinschaft.“ Der Bayerische Filmpreis wird als einziger Preis im eigenen Haus produziert, nicht von einer auswärtigen Produktionsfirma. Das spare Geld und stärke die Kompetenz der Mitarbeiter, sagt Sessner und ergänzt lachend: „Und es macht viel mehr Spaß, wenn man es selber macht.“ Die Einladung der Laudatoren und Gäste läuft auch über seine Redaktion, die über die Jahre mit vielen Schauspielern gute Kontakte aufgebaut hat. „Wir kennen die Stars recht gut“, so Sessner. Einige von ihnen werden den „Pierrot“, die Auszeichnung aus Nymphenburger Porzellan, an diesem Abend erhalten. Bevor es so weit ist, denkt sich Sessners Team zu jedem Gewinner eine Besonderheit aus: Jemanden zu finden, der mit ihm persönlichen Kontakt hat, oder eine besondere Historie, oder es erscheint ein besonderer Mensch in der Kulisse. Es sei wunderschön, so Sessner, „jedes Mal einen Überraschungsmoment sowohl für den Gewinner als auch für das Publikum zu haben“.

Zuschauer überreicht Publikumspreis

Über einen Preis entscheiden aber nicht die Jury-Mitglieder, sondern die Zuschauer und Hörer. „Wir loben gemeinsam mit ‚Kino Kino‘ den Publikumspreis aus“, sagt Markus Aicher, Kinochef bei Bayern 3. Bis zum 31. Dezember bewerben Bayern 3 und das Filmmagazin „Kino Kino“ die Homepage www.br.de/filmpreis, auf der man seinen Lieblingsfilm 2012 wählen kann. Zur Wahl für den Preis, der seit 2001 jährlich vergeben wird, stehen die fünf besucherstärksten deutschen Kinofilme des vergangenen Jahres: „Fünf Freunde“, „Hanni & Nanni 2“, „Rubbeldiekatz“, „Schutzengel“ und „Türkisch für Anfänger“. Wer an der Abstimmung teilnimmt, kann ein Wochenende in München gewinnen, bei der Gala den Publikumspreis überreichen. „Und am nächsten Abend zum Deutschen Filmball gehen, um dort mit den Stars zu feiern und zu tanzen“, sagt Sessner. Derweil träumt Christoph Süß von einem ganz besonderen Star, den er so gerne treffen würde: den englischen Schauspieler Daniel Craig. Als James Bond findet er ihn großartig: „Da können die anderen heimgehen!“.


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