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Bayerischer Städtetag zum G8/G9 Maly: "Freistaat darf Kommunen nicht alleine lassen"

Bayerns Städtetagspräsident Ulrich Maly kritisiert die Staatsregierung für ihre unentschlossene Haltung zum G9. Den Schulen ab 2018/19 die Wahlfreiheit zu geben, ob G8 und/oder G9, dürfe nicht bedeuten, dass die Kommunen auf den Kosten sitzen bleiben.

Von: Arne Wilsdorff

Stand: 03.08.2016

Ulrich Maly | Bild: picture-alliance/dpa| Karl-Josef Hildenbrand

Ulrich Maly geht davon aus, dass sich die große Mehrheit der Gymnasien für die neunjährige Variante entscheiden wird. Das würde langfristig bis zu 1,5 Milliarden Euro kosten – Ausgaben, fällig für Erweiterungs- und Schulneubauten, die die Städte und Gemeinden nicht alleine schultern könnten. Zudem könne es nicht sein, die Kosten einfach zu kommunalisieren.

"Wenn eine Mehrheit der Eltern und Kinder das G9 als richtige Variante sieht, dann werden sich die Rathäuser dem nicht entziehen können - wo wir dann schon den dringenden Wunsch an den Freistaat richten möchten, dass er uns dabei bitteschön nicht alleine lassen möchte als Sachaufwandsträger."

Ulrich Maly, Bayerischer Städtetagspräsident und Oberbürgermeister von Nürnberg

Weil der Ausbau der achtzügigen Gymnasien aber nicht plötzlich passiere, sieht Städtetagspräsident Maly noch Zeit für Verhandlungen.

"Unser Ministerpräsident hat die Koalition mit der Bevölkerung und insofern glaube ich, muss die Staatsregierung hier ein Interesse am Gelingen des neuen Modells haben. Das kann sich nicht in guten Ratschlägen für die kommunale Familie erstrecken, sondern da ist ein Stück Eigenbeteiligung sicher sinnvoll."

Ulrich Maly

Denn würde die Staatsregierung das Zurück zum G9 anordnen, so Maly, dann müsste sie auch allein für die Kosten aufkommen.


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