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Ermittlungen zu IS-Terror Drahtzieher saß in Syrien

Fast ein Jahr nach den Anschlägen von Paris und ein halbes Jahr nach den Attacken von Brüssel konnte nun ein mutmaßlicher Koordinator des IS-Terrors identifiziert werden. Offenbar agierte der gebürtige Belgier dabei von Syrien aus.

Von: Karin Bensch

Stand: 08.11.2016

Polizeieinsatz bei Terroranschlag in Paris | Bild: dpa-Bildfunk

Sein Name ist Oussama Atar. Er ist 32 Jahre alt und Belgier mit marokkanischen Wurzeln. Dieser Mann soll sowohl die Terroranschläge von Paris vor knapp einem Jahr als auch die Attentate von Brüssel Ende März diesen Jahres koordiniert haben. Und zwar von Syrien aus. Belgische Fahnder sind zu dem Schluss gekommen, dass es sich bei ihm um einen Drahtzieher der beiden Anschläge handelt. Das hatte die französische Zeitung „Le Monde“ berichtet.

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Der Belgier soll bereits lange als Dschihadist gekämpft haben und heute Mitglied der Terrorgruppe „IS“ sein. Unter seinem Kampfnamen „Abou Ahmad“ war er bereits bekannt, schreibt die belgische Tageszeitung „Le Soir“. Erst jetzt aber kenne man seine wahre Identität. Der Deckname „Abou Ahmad“ tauchte offenbar schon kurz nach den Terroranschlägen von Paris in den Ermittlungsakten auf. Und zwar nachdem im Dezember 2015 in Österreich zwei Verdächtige aus Algerien und Pakistan festgenommen wurden. Die beiden Männer waren zuvor auf der griechischen Insel Leros angekommen – und gaben sich als Flüchtlinge aus. Zur gleichen Zeit wie die beiden irakischen Selbstmordattentäter, die sich vor dem Pariser Fußballstadion „Stade de France“ in die Luft gesprengt hatten.

Einziger bislang identifizierter Täter

Der Belgier Oussama Atar ist der einzige Koordinator aus Syrien, der während der Ermittlungen identifiziert wurde, heißt es aus Ermittlerkreisen. Ein weiterer mutmaßlicher Drahtzieher, Abdelhamid Abaaoud, war bereits zwei Wochen nach den Pariser Anschlägen bei einer Razzia der Polizei im Vorort Saint-Denis getötet worden. Er hatte lange im Brüsseler Vorort Molenbeek gelebt. Die Terrorschläge von Paris jähren sich am kommenden Sonntag. Vor knapp einem Jahr waren bei Attentaten an verschiedenen Orten der französischen Hauptstadt 130 Menschen getötet worden.  Bei den Terroranschlägen in Brüssel - am Flughafen und in der U-Bahn – am 22. März diesen Jahres starben 32 Menschen.


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