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Hollywood-Komiker Gene Wilder gestorben Der Durchgeknallte mit den wirren Haaren

Er glänzte als Frankenstein Junior ebenso wie als verquerer Typ mit einer Schwäche für Schafe. Zweimal wurde er für den Oscar nominiert. Nun ist der US-Schauspieler, Komiker, Autor und Regisseur Gene Wilder im Alter von 83 Jahren gestorben.

Von: Ernst Eisenbichler

Stand: 29.08.2016

Geboren wurde Wilder am 11. Juni 1933 in Milwaukee als Jerome Silberman. Anfang der 1960er Jahre begann er zunächst eine Theaterkarriere - erst in Off-Broadway-, dann in Broadway-Produktionen. 1963 spielte er neben dem großen Kirk Douglas in der Bühnenfassung von "Einer flog übers Kuckucksnest" mit.

Auf der Leinwand machte Wilder erstmals 1967 mit einer Nebenrolle im erfolgreichen Gangsterfilm "Bonny and Clyde" auf sich aufmerksam. Schon ein Jahr später schaffte er den Durchbruch als Filmkomiker, als ihn Mel Brooks für sein Filmdebüt "Frühling für Hitler" engagierte. Das brachte Wilder seine erste Oscar-Nominierung ein. Die nächste gab's 1974 für die Titelrolle in "Frankenstein Junior", ebenfalls ein Streifen von Brooks. Dieser Regisseur war es auch, der für Wilder den Komikertyp erfand, der zu seinem Markenzeichen wurde: der Durchgeknallte mit den lockigen, wirren Haaren.

Vom Filmkomiker zum Regisseur

Inzwischen hatte sich Wilder als einer der beliebtesten Filmkomiker etabliert. 1971 spielte er in "Charlie und die Schokoladenfabrik", 1972 gab er den Schaf-Liebhaber in Woody Allens "Was Sie immer schon über Sex wissen wollten", 1974 tauchte er in Mel Brooks' Parodie "Der wilde wilde Westen" auf.

Wilder stand aber nicht nur vor der Kamera. Zwischen 1975 und 1986 war er Regisseur und Autor von fünf Filmkomödien, darunter "Sherlock Holmes' cleverer Bruder" (1975) und "Der größte Liebhaber der Welt" (1977). Seinen größten Erfolg hatter 1984 mit "Die Frau in Rot".

Seit 2003 nicht mehr als Schauspieler aktiv

Später konnte Wilder nicht mehr an seine früheren Erfolge anknüpfen. Seit 2003 war er nicht mehr als Schauspieler aktiv. Zwischen 1998 und 2013 trat er als Verfasser mehrerer Bücher in Erscheinung. In den letzten Jahren litt er an Alzheimer. Jetzt starb er in Stamford im US-Staat Connecticut an Komplikationen der Krankheit, wie die Familie mitteilte.


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